Kultur in Korschenbroich Vielfarbige Stimmungsbilder beim Jazzcafé im Sandbauernhof

Liedberg · Das Gitarrenduo Alvardo trat beim Jazzcafé im Liedberger Sandbauernhof auf. Es besteht aus dem Münchner Lori Lorenzen und dem in Viersen ansässigen Ottmar Nagel, die bereits seit 39 Jahren miteinander musizieren.

 Das Gitarrenduo Alvorada spielte beim Jazzcafé im Sandbauernhof.

Das Gitarrenduo Alvorada spielte beim Jazzcafé im Sandbauernhof.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

„Jazzcafé“-Enthusiasten kann offensichtlich heftiger Dauerregen nicht schrecken – beim zweiten Konzert der seit 1996 bestehenden, beliebten Korschenbroicher Reihe war der Sandbauernhof in Liedberg lückenlos gefüllt. Zum ersten Mal machte in dem historischen, für derartige Veranstaltungen bestens geeigneten Konzertraum das Gitarrenduo „Alvorada“ seine Aufwartung – der Münchner Lori Lorenzen und der in Viersen ansässige Ottmar Nagel, die bereits seit 39 Jahren miteinander musizieren und sich als ein technisch versiertes, bestechend harmonierendes Duo präsentierten. Ihre musikalischen Gäste waren an diesem Abend der Klarinettist und Sopransaxophonist mit ungarischen Wurzeln Christof Dömötör sowie Leonard Gincberg. Letzterer ist nicht nur der Gründer und Leiter des „Jazzcafés“, er steuerte beim Konzert auch mittels seiner zahlreichen Percussion-Instrumente sehr überlegen sowohl rhythmische als auch farbliche Impulse bei. Beim letzten Vortragsstück riss er mit einem hoch virtuosen, umfangreichen Solo die Besucher zu begeistertem Applaus hin.

„Alvorada“, ein Duo, das auf Erfolge im In-und Ausland, eine Auszeichnung beim WDR Wettbewerb „Stadtmusik“, auf Liveauftritte im ARD und ZDF und mehrere CDs verweisen kann, interpretierte im Sandbauernhof fast ausschließlich Eigenkompositionen. Inspiriert von Bossa Nova, Jazz, Flamenco oder klassischer Gitarre, vermittelten die beiden Gitarristen mal einfühlsam, mal mit harschem Zugriff Stimmungsbilder unterschiedlicher Landschaften oder besonderer Situationen, die in der Moderation teils nur andeutet wurden. Der sonnige Süden war häufig Thema, aber auch der Niederrhein oder das „Leutstettener Moos“, ein verträumtes, waldreiches Erholungsgebiet im Tal der Würm, nahe München. Christof Dömötör steuerte mit seinem makellosen, gesanglichen und bestens integrierten Spiel - sowohl auf der Klarinette als auch auf dem Sopransaxophon – veredelnde Klangfarben bei.

Die beglückten und beifallsfreudigen Zuhörer machten am Ende der Vortragsfolge keinerlei Anstalten aufzubrechen, so ließen sich die Künstler gerne noch zu drei Zugaben überreden. Im nächsten „Jazzcafé“ spielt das „Trio Elf“:

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