Diskussion im Planungsausschuss Bebauung in Drölsholz und Raderbroich bleibt Streitfall

Korschenbroich · Ungewöhnlich viele Zuschauer kamen am Dienstag in den Korschenbroicher Ratssaal. Sie beschäftigte vor allem die Frage, wie es mit zwei Korschenbroicher Ortsteilen weitergeht.

 Unbefestigte Straßen gehören für viele Anwohner zum dörflichen Charakter von Raderbroich dazu.

Unbefestigte Straßen gehören für viele Anwohner zum dörflichen Charakter von Raderbroich dazu.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Für großes Interesse sorgte am Dienstag die Sitzung des Korschenbroicher Planungsausschusses. Die Zuschauerplätze im Ratssaal waren beinahe bis auf den letzten Platz besetzt. Die Bürger interessierten sich vor allem für die Bebauungspläne, die laut Tagesordnung besprochen werden sollten.

Für Widerspruch sorgten dabei insbesondere die Planungen der Stadt in Drölsholz. Dort soll ein 2015 aufgestellter Bebauungsplan überarbeitet werden. Dieser habe „sich zwischenzeitlich als zu restriktiv herausgestellt“, heißt es im entsprechenden Beschlussvorschlag der Verwaltung. Baufenster sollten angepasst, die Erweiterung von Wohngebäuden ermöglicht werden.

Gleich mehrere Anwohner bekundeten in der Fragestunde ihren Unmut hierüber. Ihnen gehe die vorgeschlagene Änderung des Bebauungsplans zu weit, erklärten sie. „Das halte ich für überdimensioniert“, sagte einer der Bürger. Dieter Hoffmanns, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, Planung und Bauordnung versuchte zu schlichten. Er bat die Bürger, den „Plan als Diskussionsgrundlage zu sehen“. Es werde noch eine Offenlegung geben, bei der ihre Einwände abgewogen würden. Eine Beratung käme zu früh. „Das ist aus unserer Sicht nicht der richtige Zeitpunkt“, sagte er.

Umstritten bleibt auch, wie das Neubaugebiet „Raderbroich Nord“ genau ausgestaltet werden soll. In der letzten Sitzung des Planungsausschusses im November hatte die Verwaltung daher gleich zwei Pläne vorgestellt. Der erste Plan stellte dar, was die Verwaltung als sinnvolle Lösung erachtet. Der zweite, was möglich wäre, wenn alle derzeitigen Grundstücke beibehalten würden (wir berichteten).

Um möglichst viele Hofanlagen in Raderbroich zu schützen, regten die Ausschussmitglieder damals auch an, einen möglichen Denkmalschutz der Gebäude zu prüfen. Hierbei gelangte jedoch der Landschaftsverband Rheinland (LVR) zu der Auffassung, dass keine der fünf geprüften Hofanlagen die Kriterien eines Denkmals erfülle. „Inhaltlich divergieren die Einschätzungen des LVR zu unseren“, sagte der Beigeordnete Georg Onkelbach.

Die Stadt regte nun weitere Gespräche mit den Hofeigentümern an. Diese sollten in die Zusammenführung der beiden Planvarianten miteinfließen. Alle im Ausschuss vertretenen Fraktionen schlossen sich diesem Vorschlag an. Und betonten dabei, wie wichtig es sei, den dörflichen Charakter Raderbroichs zu erhalten.

Thema bleibt in diesem Zusammenhang auch der künftige Verlauf des Fluitbachs. Karin Gruyters (Grüne) regte an, die Renaturierung des Bachs noch einmal zur Diskussion zu stellen. Die Verwaltung will das Bachbett erst einmal so belassen. In beiden Planvarianten sei eine Renaturierung aber auch weiterhin möglich, betonte Hoffmanns.

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