Am Gymnasium Korschenbroich Schüler lernen jetzt im „Digi Camp“

Korschenbroich · Wie bewege ich mich effektiver und sicherer in der digitalen Welt? Mit dieser Frage beschäftigten sich 120 Schüler des Gymnasiums Korschenbroich im Digi Camp eines Start-up-Unternehmens. Zudem gab es Gesundheitstipps der Barmer.

 Gelernt im Digi Camp: Tom Heitland (l.) und Hendrik Walter nahmen an einem Youtube-Workshop teil und produzierten ein Video über Handysucht.

Gelernt im Digi Camp: Tom Heitland (l.) und Hendrik Walter nahmen an einem Youtube-Workshop teil und produzierten ein Video über Handysucht.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Ein Digi Camp statt normalem Schulunterricht? Für rund 120 Achtklässler des Korschenbroicher Gymnasiums war dies für drei Tage eine willkommene Abwechslung. Sie nahmen am Digi Camp teil, das in ihrer Schule auf Initiative des für die Medienarbeit zuständigen Lehrers Henning Kazek eingerichtet wurde. Die Mehrzahl der 20 Module waren darauf ausgerichtet, noch besser, effektiver und sicherer mit dem Internet umzugehen. Aber es gab auch Fitnesstipps und Informationen zur Spielsucht und anderen Gefahren, die im Netz lauern – kein Wunder, dass die Barmer und der TÜV Rheinland als Sponsoren mit im Boot waren.

Organisiert wurde das Digi Camp von dem Bonner Start-up-Unternehmen BG3000. Projektleiterin Alina Lux hat bislang knapp 200 Schulen besucht. Was der 28-Jährigen in Korschenbroich aufgefallen war: „Die Schülerinnen und Schüler sind hier super motiviert, sehr bedacht in dem, was sie tun.“ Das sei längst nicht überall so. Marcel Küsters, Geschäftsführer der Barmer in Mönchengladbach, hatte die Bewerbung, die Kazek eingereicht hatte, überzeugt, denn: „Wir betreiben nicht nur Gesundheitsförderung in den Betrieben, sondern auch in der nicht betrieblichen Lebenswelt.“ Spielsucht sei inzwischen eine von der Weltgesundheitsorganisation anerkannte Krankheit. Es ging folgerichtig unter anderem auch darum, zu lernen, auch mal auf das Smartphone oder Tablet zu verzichten.

Das erste Lernmodul hieß jedoch „Live-Hacking“. Datenschutz und -sicherheit waren hier die beherrschenden Themen. Im Modul „Fit durchs Netz“ erfuhren die Jugendlichen viel über Fehlstellungen, Fitnesstrends, Kurz- und Weitsichtigkeit sowie Bewegungsübungen. Und um gesunde Ernährung ging es im Modul „Du bist, was du isst“. So richtig cool fanden die Kids den Crashkurs, in dem ein You-Tube-Video erstellt wurde. Auch das Trickfilm-Projekt „Kids in Motion“ fand schnell viele Fans.

Für Tom Heitland war das kleine eigene Video das Größte. „Ich habe aber auch gelernt, dass man durch eine übermäßige Beschäftigung mit dem Handy Freunde verlieren kann“, sagte der 14-Jährige. Hendrik Walter fand das Angebot „Music in the Box“ verlockend: „Wir haben eigene Lieder komponiert und  Dozent Jens Frantzen hat anschließend Verbesserungsvorschläge gemacht.“ Beide Schüler hatten zudem erkannt, dass ihre Ernährungsgewohnheiten kritisch zu hinterfragen sind, vor allem in Bezug auf den Süßigkeiten-Konsum.

Mit zum Angebot gehörte auch die Heranführung Prezi, die neue Alternative zu Powerpoint, die noch mehr Dynamik in jede Präsentation bringt. „Ist nicht ganz leicht zu lernen“, hatte sich Uwe Roscheck von einigen Schülern sagen lassen. „Ich bin froh, solch ein Projekt an unserer Schule zu haben“, erklärte der Schulleiter und fügte hinzu: „Was hier in dieser Kombination vermittelt wird, könnte die Schule so nie leisten.“ Die jungen Leute, die sich mitten in der Pubertät befänden, seien die richtige Zielgruppe für dieses Angebot. Insgesamt vermittelten neun hochqualifizierte Referenten ihr Wissen.

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