Im historischen Ortskern von Liedberg Endlich wieder Weihnachtsmarkt
Liedberg · Die Menschen haben die stimmungsvolle Atmosphäre in Liedberg vermisst. Nach drei Jahren Pause strömten sie am Wochenende in großen Mengen in den historischen Ortskern. An mehr als 30 Ständen gab es Schönes und Leckeres.
So schön ist der Weihnachtsmarkt in Liedberg
Das Advents-Café im Sandbauernhof blieb noch geschlossen. Doch die komplette Verlegung der Gastronomie in den Außenbereich dürften die Freunde des Liedberger Weihnachtsmarktes als kleines Zugeständnis an die noch nicht ausgestandene Corona-Zeit gerne in Kauf genommen haben. Die Sehnsucht nach dem Treiben im stimmungsvollen Ambiente unterhalb des Schlosses trieb die Besucher in Scharen in den historischen Ortskern.
Kaum war der Markt am ersten von zwei Tagen am Samstagmittag eröffnet, waren auch schon die großen Parkplätze am Hügel besetzt. Als am Abend die Besucher in dichten Trauben zusammenstanden und Deftiges wie Grünkohl mit Mettwurst verzehrt wurde, bilanzierte Heimatverein-Ehrenvorsitzender Leo Strerath zufrieden: „Es ist, als hätten die Menschen lange gewartet, dass endlich wieder Weihnachtsmarkt ist“. Offensichtlich ist auch gut gekauft worden, wie teilweise sichtlich geschmolzene Bestände in den Auslagen zeigten.
Rund 30 Aussteller boten vorwiegend adventliche Artikel sowie Schmuck, geflochtene Körbe, Bürsten, feine Liköre und süße Naschereien an. Für die jüngsten Besucher waren die breiten Stufen beim Pumpenschwengel zum kleinen Freilicht-Theater verwandelt worden. Ein Kinderkarussell wartete auf Fahrgäste. Das Weihnachtspostamt war Anlaufstelle für Wunschzettel. Jeder Brief werde beantwortet, versprachen hier Fenja und Annike Frommen sowie Lena Walter.
„Wir legen Wert auf weihnachtliche, schöne und hochwertige Dinge“, sagte Ralf Frommen im Namen des Heimatvereins Liedberg. Der Geschäftsführer freute sich über eine in diesem Jahr besonders große Helferschar, die glücklich sei, endlich wieder den Weihnachtsmarkt mit ausrichten zu können. Einige der früheren Aussteller hätten die Corona-Zeit nicht überstanden, dafür wären neue Anbieter gekommen, erzählte Frommen.
Weihnachtsmärkte im Rhein-Kreis Neuss
Er betonte seine Hoffnung, den Sandbauernhof im kommenden Jahr wieder als gemütliches Café nutzen zu können. Denn es sei doch schon angenehm, zwischendurch ein warmes Plätzchen zu finden. Am Info-Stand bot der Heimatverein Bücher über Liedberg und das gerade neu aufgelegte Buch „Unges Platt“ an.
Auch die Grundschule war mit eigenem Stand vertreten. Schulpflegschaftsvorsitzende Tanja Nibel und andere Mütter offerierten Bratapfelmarmelade, selbstgemachte Kerzen, bemalte Teller und Tassen aus der eigens gegründeten Kreativwerkstatt ihrer Kinder. „Die noch verfügbaren Dinge könnten gerade noch reichen für Sonntag“, kommentierte Nibel am ersten Abend die erfolgreiche Beteiligung.
Zu den Wiederkehrern unter den auswärtigen Ausstellern zählte Michael Heyn, der von Hand gearbeitete Ausstattungstücke für die Krippe und ebenso Varianten des Stalls anbot. Er sei seit über zehn Jahren immer wieder gerne in der besonderen Atmosphäre von Liedberg dabei. Die Betreuung sei sehr gut und das Publikum sehr freundlich, schwärmte der Erkelenzer. Standnachbarin Andrea Riem-Lüpges aus Erkelenz-Bellinghoven bot Fruchtliköre und -aufschnitte, Gebäck und ein „bisschen Dekoration“ an. 2019 hatte sie erstmals einen Stand an gleicher Stelle gehabt.
Die Mönchengladbacherin Sylvia Kannen lockte mit hübschen Patchwork-Arbeiten, selbstgemachten Kuscheltieren und Taschen. Als hübsche Besonderheit bot sie zum Beispiel Tischdecken in Art japanischer Falttechnik an. Für die kleine Stärkung zwischendurch oder zum Verschenken gab es gebrannte Mandeln und Lebkuchenherzen zu kaufen. Wer einen Adventskranz suchte, hatte die Wahl zwischen üppig ausladenden Prachtstücken aus Trockenblumen und Naturfunden sowie klassischen Varianten in mittleren und kleinen Formaten. Echte Hingucker waren auch die dicken dänischen Kerzen, die beim Abbrennen ihre schönen Motive bewahren sollen. Auch sie fanden viele Liebhaber.