Verein aus Glehn Ein schwieriges Jahr für die Kinder- und Familienhilfe Namibia

Korschenbroich · Die Corona-Pandemie macht dem Verein zu schaffen. Eine afrikanische Partnerschule muss bereits schließen, auch an anderen Stellen fehlt das Geld. Es gab jedoch auch eine positive Nachricht.

 Die Kinder- und Familienhilfe ist bereits seit vielen Jahren in Namibia aktiv. Hier ist der Vereinsvorsitzende Norbert Rothausen 2012 bei einem Gespräch vor Ort zu sehen.

Die Kinder- und Familienhilfe ist bereits seit vielen Jahren in Namibia aktiv. Hier ist der Vereinsvorsitzende Norbert Rothausen 2012 bei einem Gespräch vor Ort zu sehen.

Foto: Kinder- und Familienhilfe Namibia

Das weltweit grassierende Corona-Virus hat dramatische Auswirkungen auf die Arbeit des Vereins Kinder- und Familienhilfe Namibia aus Glehn. Das wurde bei der Jahreshauptversammlung deutlich, die der Vorsitzende Norbert Rothausen am Sonntagabend nunmehr notgedrungen in digitaler Form als Zoom-Konferenz abhielt.

Die Hiobsbotschaft kam von der Talitha-Kumi-Schule, die der Verein unterstützt. Wegen der Pandemie, die in Namibia weitaus mehr Arbeitslosigkeit, Geldmangel und auch Hunger als hierzulande verursacht, musste der Schulbetrieb zunächst unterbrochen und jetzt sogar eingestellt werden. „Zum Jahresende wird die Schule geschlossen“, berichtete Rothausen betroffen. In einem Brief hatte Francis Strauss die Situation vor Ort geschildert. Nur noch 40 Kinder seien in der Lage, zum Unterricht zu kommen, die Mindestgröße einer Schule liege bei 45, deshalb sei der Schließungsbeschluss ergangen. Sie hofft, dass alle Lehrer und Schüler eine neue Bleibe finden werden.

Ebenfalls nicht mehr im bisherigen Maße können Patenschaften für Kinder durch den Verein übernommen werden, erklärte Rothausen. Einziger Lichtblick bleibt das Anistemi College, das fortgeführt werden kann. Die aus Namibia zugeschaltete College-Leiterin Sylvia Beukes berichtete von der grassierenden Hoffnungslosigkeit, die nur durch die Unterstützung der Freunde aus Glehn überwunden werden könne.

In den 15 Jahren seines Bestehens hat der Verein rund 634.000 Euro an Spenden sammeln und nutzen können. Nach dem Kassenbericht von Simone Heller hinkt das Spendenaufkommen in diesem Jahr mit knapp 38.000 Euro noch deutlich hinter dem der Vorjahre hinterher. Allein 30.000 Euro sind für die Patenschaften in Namibia erforderlich.

Wegen der Pandemie fiel der für dieses Jahr vorgesehene Flug zu den Freunden nach Namibia aus. Der Besuch soll jetzt im Herbst 2021 stattfinden. „Danach werden wir die nächste Jahreshauptversammlung abhalten“, versicherte Rothausen. Bis dahin bleibt der bisherige Vorstand zunächst kommissarisch im Amt. Rothausen hatte bei allen betrüblichen Nachrichten auch eine positive zu vermelden: Der Verein hat den Eine-Welt-Laden in Glehn übernommen und kann damit neue Einnahmen generieren. Zunächst bis zum 20. Dezember ist dieser Laden mit fair gehandelten Produkten jeweils sonntags von 9 bis 11 Uhr im Pfarrheim geöffnet. Außerdem sind Bestellungen im Pfarrbüro möglich.

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