Kommunalwahl 2020 in Korschenbroich Bürgermeister Marc Venten kandidiert erneut

Korschenbroich · Sein ehrgeiziges Ziel für die Wahl 2020: 50 Prozent plus X. Mit einem starken Mandat im Rücken will er die Stadtentwicklung forcieren.

 Bürgermeister Marc Venten spricht im Korschenbroicher Rathaus über seine Pläne für die Kommunalwahlen 2020. Im Frühjahr möchte er seine Kandidatur vom CDU-Stadtverband offiziell bestätigen lassen.

Bürgermeister Marc Venten spricht im Korschenbroicher Rathaus über seine Pläne für die Kommunalwahlen 2020. Im Frühjahr möchte er seine Kandidatur vom CDU-Stadtverband offiziell bestätigen lassen.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Vier Jahre ist es her, da überzeugte Marc Venten (CDU) im Wahlkampf halb Korschenbroich von sich. Fast. 49,98 Prozent der Wähler gaben ihm im ersten Wahlgang ihre Stimme. Die Zahl kennt Venten noch heute ganz genau. Denn 2020 soll es besser werden. Venten kandidiert für seine zweite Amtszeit als Bürgermeister.

„Ich möchte die Mehrheit hinter mir haben“, sagt er. Auch wenn ihm durch die Änderung im Kommunalwahlgesetz wohl weniger reichen wird. Der zweite Wahlgang wurde abgeschafft. Venten braucht am 13. September 2020 nur die relative Mehrheit der Stimmen. Wenn die noch laufende Verfassungsklage von SPD und Grünen keinen Erfolg hat.

Dass Venten wieder antritt, darüber bestand bei ihm nach eigener Aussage kein Zweifel. „Für mich war das klar“, sagt er. „Fünf Jahre sind eine kurze Zeit.“ Zu kurz, um all das zu erledigen, was Venten sich vorgenommen hat. Und, auch das stellt der Bürgermeister klar: „Mir macht meine Aufgabe viel Spaß.“ Jetzt ist es am CDU-Stadtverband, ihn auch offiziell aufzustellen. Eine entsprechende Mitgliederversammlung erwartet Venten für das kommende Frühjahr.

Was Venten noch die nächsten Jahre beschäftigen wird, sollte er denn wiedergewählt werden, ist der laufende Verwaltungsumbau. Zuständigkeiten werden umverteilt, es gibt ein neues Projektmanagementsystem. Um diesen Prozess weiter zu begleiten, brauche es einen geübten Verwaltungschef. Jemanden der in die Materie eingearbeitet sei, meint Venten. So wie er. „Meine Erfahrung ist dabei von Vorteil“, sagt er.

Inhaltlich treibe ihn um, wie Korschenbroich sich in den kommenden Jahren weiterentwickle. Unter dem Titel „Agenda Stadt. Land. Zukunft“ strebt die Verwaltung ein neues Stadtentwicklungskonzept an. „Wir brauchen ein umfassendes Leitbild“, sagt Venten. „Die Frage ist: Wohin steuert Kleinenbroich?“ Venten setzt dabei auf Bürgerbeteiligungen, einen breiten Konsens in Politik und Bevölkerung. Aber natürlich sei es auch an ihm, diesen Prozess zu steuern. „Mein Ziel ist es, den Charakter unserer Stadt zu erhalten“, sagt Venten. Es brauche einen Ausgleich zwischen dem berechtigten Wunsch nach mehr Wohnraum und dem Erhalt des ländlichen Charakters. Er stehe dabei für ein „gesundes Mittelmaß“ ein.

Korschenbroich wächst. Die zentrale Lage zwischen Düsseldorf und Mönchengladbach zieht zunehmend Berufspendler an. Das bringt Herausforderungen mit sich. Im Bereich Kinderbetreuung (Venten: „Wir sind auf einem ganz guten Weg“) und Schule sind neue Kapazitäten notwendig. Neubaugebiete fordern auch eine Weiterentwicklung des Nahverkehrangebots vor Ort. „Der ÖPNV in der Stadt kann noch besser werden“, sagt Venten. Auch bei der eigentlich guten S-Bahn-Anbindung der Stadt sieht er noch Luft nach oben. „Die Züge sind häufig zu voll“, sagt er. Auch hier wolle sich die Stadt für eine Verbesserung des Angebots stark machen.

Venten geht als eindeutiger Favorit in den Bürgermeister-Wahlkampf. Das zeigt sein deutlicher Sieg 2015, als er im knapp erforderlichen zweiten Wahlgang 62,7 Prozent der Stimmen auf sich vereinte. Das zeigt auch sein Anspruch, dieses Mal gleich die absolute Mehrheit zu erreichen. „Ich will aber nicht überheblich sein“, sagt er. „Als Bürgermeister muss man auch Entscheidungen treffen, die nicht jedem gefallen.“ Auch bei seiner angestrebten Wiederwahl müsse er die Bürger erst von sich überzeugen.

Eine Stadtentwicklung mit Augenmaß, Bürgerbeteiligung, seine Erfahrung als Amtsinhaber. Mit alldem will Venten im Wahlkampf punkten: „Mein Anspruch ist es, dass Korschenbroich Heimat bleibt.“

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