Ausstellung „Tak“ Wiedersehen in Liedberg
Liedberg · Im Kunsthaus Dreho zeigen vier polnische und sechs deutsche Künstler Ergebnisse eines gemeinsamen Symposiums. An dem Treffen in Annaberg nahmen auch zwei Korschenbroicherinnen teil. Die Vernissage ist am 15. März.
„Tak“ heißt in der Übersetzung vom Polnischen ins Deutsche „ja“. Für die kommende Ausstellung im Kunsthaus Dreho an der Schlosskapelle ist das kurze Wort zugleich Titel und Bekenntnis zur grenzübergreifenden Begegnung. Zwei Wochen lang tauschten sich im vergangenen Sommer vier polnische und sechs deutsche Künstler beim Künstlersymposium im polnischen Annaberg aus. Nun treffen sich die Beteiligten erneut zur gemeinsamen Ausstellung.
Zur Vernissage am 15. März bittet Hausherrin Gabriela Drees-Holz zunächst in ihren Garten, während das Gros der Arbeiten geschützt im Atelierhaus steht. „Zu den Eröffnungen hier hat es Petrus bisher immer gut gemeint“, sagt die Künstlerin. Freudestrahlend erzählt sie von der Uraufführung, die Teil der Eröffnungsfeier sein wird. Die Musikerin Silvia Wimmershoff vollendete in den vergangenen Wochen ihre Komposition zur Sagenfigur Rübezahl für Tuba-Spieler und Sprecher. „Rübezahl ist für uns eine sicherlich bekannte Sage. In der polnischen und tschechischen Geschichte ist diese Figur jedoch sehr viel präsenter als hier“, verrät Drees-Holz. Sie organisiert die Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem BBK (Berufsverband Bildender Künstler) Bonn Rhein-Sieg und dem polnischen Künstlerverband ZPAP Kattowitz.
„Beim Symposium entstanden so tolle Sachen, und die zwischenmenschliche Begegnung war geprägt von einer sehr angenehmen Atmosphäre. Ich war das erste Mal dabei, aber bestimmt nicht das letzte Mal“, erzählt Drees-Holz und begründet so ihre Entscheidung, die Gastgeberrolle zu übernehmen. Sie hatte die Reise gemeinsam mit der Korschenbroicher Künstlerin Monika Kraft unternommen, mit der sie sich über das kreative Schaffen sehr verbunden fühlt. Der BBK sowie der polnische Künstlerverband veranstalten seit 2006 jährlich eine zweiwöchige Begegnung mit internationalen Künstlern in Annaberg. Dabei treffen sich in der Regel zwischen zwölf und 20 Kreative – meistens aus Polen und Deutschland, aber auch aus der Schweiz und Russland.
Aus ihrem Schaffen wird Drees-Holz zur gemeinsamen Ausstellung die 1,70 Meter hohe Figur „Befreit“ sowie textile Faltenbilder zeigen. Thema der Figur ist die Befreiung von Erwartungshaltungen an den perfekten weiblichen Körper. Dafür inszeniert die Künstlerin den Kontrast zwischen vermeintlichen Idealmaßen und stark strukturierter Oberfläche. Ein Rost-Ton ist Verweis auf Vergänglichkeit. „Für mich hat selbst der Zerfall, die Auflösung noch Schönheit. Damit verbunden ist die Frage nach dem Danach“, sagt Drees-Holz.
Reisegefährtin Monika Kraft stellt gemalte Porträts aus, verzichtet allerdings auf Beispiele ihrer getöpferten Bildnisse. Die Gastgeberin verspricht eine Ausstellung mit attraktiver Vielfalt. Frero Freymark zeigt skizzenhafte Zeichnungen. Zbigniew Furgalinski malt das Licht und lässt die Farben leuchten, als seien sie angestrahlt. Iwona Matejczyk-Medrala malt auf Kleidung und dazu das passende Pendant auf Leinwand. Das inspirierende Annaberg ist ebenfalls präsent in Damian Pietreks subtiler Arbeit mit Tusche und Aquarell.
