Ausstellungseröffnung in Korschenbroich Kunst aus dem Tagebau und vom Rheinufer

Korschenbroich · (barni) „Material Erde“ heißt die Ausstellung von Karin Gier, die am Sonntag im Kulturbahnhof Korschenbroich eröffnet wurde. Nomen est omen: Die Erde ist das vorherrschende und die Exponate prägende Material, aber es ist bei weitem nicht das einzige, das die in Grevenbroich lebende Künstlerin verwendet.

 Künstlerin Karin Gier vor ihrem Bild „Metall auf Erde 2“.   Foto: Denise Brenneis

Künstlerin Karin Gier vor ihrem Bild „Metall auf Erde 2“. Foto: Denise Brenneis

Foto: Denise Brenneis

Die musikalische Umrahmung der Eröffnung übernahm Armin Küpper aus Liedberg. Höhepunkt seiner Performance war das synchrone Spiel mit Gitarre und Didgeridoo – die Töne klangen wie aus einer Zeit, in der sich die Braunkohle in rheinischen Revier gebildet hatte und die auch in der Kunst von Karin Gier eine bedeutende Rolle spielt.

Hilla Baecker, die ehrenamtliche Museumsleiterin, freute sich, die erste Ausstellung des Jahres präsentieren zu können – eine Ausstellung, die Bürgermeister Marc Venten eröffnete. Die warmen Farben schaffen für ihn eine „angenehme Atmosphäre“. Erde stehe für ihn für den Anfang, zugleich aber auch für das Ende. Carola Gries, Kunsthistorikerin aus Düsseldorf, führte in die Ausstellung ein. Sie verriet, dass Karin Gier im Braunkohletagebau fündig wird, aber auch am Rheinufer. Oft diene eine Blindzeichnung als Initialzündung für eines ihrer Werke, in dem die Begriffe Aufbruch und Umbruch zwei wichtige Aspekte sind. Typisch sind auch Schichtungen von Materialien sowie die Aufbrüche der Oberfläche. Karin Gier macht durch partielle Auswaschungen die Vielschichtigkeit ihrer Arbeiten nachvollziehbar. Eine ganz besondere Poesie steckt nicht nur in ihren Bildern, sie schreibt auch Gedichte – eines davon heißt „Der Blick“ und gehört jetzt mit zur Ausstellung.

„Brücke“ nennt die Künstlerin eine Arbeit mit klar erkennbaren zeichnerischen Elementen. Der Betrachter mag da eher einen monumentalen Braunkohlebagger erkennen. Auf einem Tapeziertisch werden typische Arbeiten, allerdings in einem kleineren, quadratischen Format präsentiert. Rostiges Eisen aus dem Rhein fand hier neben unterschiedlichen Erden Verwendung. Aus dem Rahmen fällt eine abstrakte Arbeit, bei der Packbänder aus Eisen Ordnung in das Bild bringen, es in kleine Häppchen aufteilen. Die Ausstellung im Kulturbahnhof Korschenbroich ist noch bis zum 31. Mai jeweils sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

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