Ausstellung in Korschenbroich Malerei und Objektkunst als Teil des Lebens

Liedberg · Die Herrenshoffer Künstler Jürgen Heinze und Frank Spillecke zeigten im Sandbauernhof Beispiele ihres sehr unterschiedlichen Schaffens.

 Der Objektkünstler Jürgen Heinze und der Maler Frank Spillecke haben im Sandbauernhof ihre Werke ausgestellt.

Der Objektkünstler Jürgen Heinze und der Maler Frank Spillecke haben im Sandbauernhof ihre Werke ausgestellt.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Die Ausstellung „Leben mit Kunst“ im Sandbauernhof stand nach den Künstlern Franz Spillecke und Jürgen Heinze im Zeichen des Bauhauses. Es gehe um die Verbindung von Kunst und Handwerk, sagte Spillecke. Insbesondere in Heinzes Objektkunst wird die kreative Würdigung einst alltäglicher Dinge deutlich. In der Begegnung mit Spilleckes Bildern sind die Arbeiten Teil eines lebendigen Dialogs zwischen unterschiedlichen Herangehensweisen und Materialien. Der Ur-Herrenshoffer Heinze und der gebürtige Berliner Spillecke leben nur eine Straße voneinander entfernt. Irgendwann habe es sich ergeben, dass sie einander von ihren kreativen Aktivitäten erzählten und die Idee zur gemeinsamen Ausstellung entwickelten, sagte Heinze.

Er habe von Jugend an ein ausgeprägtes Interesse gehabt, Dinge zu erkunden, sagte der Künstler. Für seine Objekte bevorzugt Heinze Fundstücke von harten Materialien, die zuvor als Werkzeug oder in der Industrie benutzt wurden. „In den Objekten sehe ich die Mühe der Arbeit und den dadurch bewirkten Wandel. Daher ist es mir ein Anliegen, eine würdigende Beziehung zu ihnen aufzubauen“, so der 61-jährige IT-ler. Insbesondere bei den Lichtobjekten ist sein Streben offensichtlich, die Dinge in einer Kombination mit Leuchtkörpern ins rechte Licht zu rücken und ihre Ästhetik bewusst zu machen.

Frank Spilleckes Malerei entfaltet sich zwischen figürlichen Bezügen und Abstraktion. Den ersten Impuls für die künstlerische Neigung habe er als Oberschüler durch den Brücke-Künstler Karl Schmidt-Rottluff erhalten. Später sei er durch den Dali-Schüler Herdin Radtke in den Surrealismus eingeführt worden, sagte Spillecke. In den USA studierte er Naturwissenschaften und Kunst. Im flächig gegliederten Bild mit angedeuteter amerikanischer Flagge nimmt er Bezug auf diese Zeit, um über den collagierten Artikel der New York-Times das Verhältnis der amerikanischen Gesellschaft zu kriegerischen Auseinandersetzungen zu analysieren. Ein anderes Bild zeigt geometrische Formen vor rotem Grund. Der 68-Jährige bekannte, hier im Malprozess traumatisches Erleben um den Tod des Vaters verarbeitet zu haben.

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