Verein aus Korschenbroich Augenhilfe Afrika unterstützt Bau einer Klinik in Kamerun

Korschenbroich · Der Korschenbroicher Verein zieht trotz Corona-Krise eine positive Bilanz seiner Arbeit in diesem Jahr. Seine Hilfe kam in Afrika an.

 So sah der Neubau der Augenklinik in Ambam Ende Oktober aus.

So sah der Neubau der Augenklinik in Ambam Ende Oktober aus.

Foto: Augenhilfe Afrika

  „Dieses Jahr lief wirklich gut, so viel Action gab es noch nie“, sagt Franz Thoren, Vorsitzender des Korschenbroicher Vereins „Augenhilfe Afrika“. Die Corona-Krise hat sich zwar auch bemerkbar gemacht, einem der Augenärzte der Klinik in Kamerun verschaffte das Virus im März einen unfreiwilligen sechswöchigen Aufenthalt in München. Aber der Neubau der Augenklinik in Ambam im Süden von Kamerun wurde pünktlich fertig.

Die Augenhilfe trug zur Finanzierung des 85.000-Euro-Projektes bei – mit eigenen Mitteln, vor allem aber durch Kontakte: So beteiligte sich die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung mit 60.000 Euro an den Kosten. Zur Inneneinrichtung trug die Bundeswehr bei. „Ein Container ist derzeit auf dem Weg nach Kamerun, er wird voraussichtlich am 4. Januar im Hafen von Douala ankommen“, freut sich Thoren. Der Container enthält unter anderem Krankenbetten, Operationsbestecke und Mikroskope.

Alle vier Behandlungs-Kampagnen in Kamerun konnten 2020 durchgeführt werden. Bei diesen Aktionen werden jeweils rund 400 Menschen behandelt, rund 50 müssen operiert werden, andere bekommen von Optikern individuell angepasste Sehhilfen. Die Behandlungen und Operationen werden von Raoul Cheuteu und Giles Kagmeni durchgeführt. Diese beiden Ärzte haben in München beziehungsweise Leipzig studiert.

Bei der ersten Kampagne 2020 war Thoren vor Ort. Seine Eindrücke schildert er so: „Das Land ist nicht wirklich stabil, allenfalls etwas stabiler als die Nachbarländer. Wir trauten uns nicht überall hin, nicht zuletzt wegen der Terrormiliz Boko Haram.“

„Ein Korschenbroicher, der namentlich nicht genannt werden möchte, hat 2.000 Euro für eine Pumpe gespendet“, berichtet Thoren. Weitere Mittel flossen von der Stiftung „Lichtblicke in der Welt“. Insgesamt kamen 8.000 Euro zusammen – genug, um einen 25 Meter tiefen Brunnen zu finanzieren.

Das war für die Arbeiter eine Herausforderung, denn sie hatten keine größeren Maschinen zur Verfügung, mussten sich aber durch eine metertiefe Gesteinsschicht kämpfen. Franz Thoren freut sich: „Jetzt muss nur noch die Pumpe angeschlossen werden, dann hat nicht nur die Augenklinik, sondern auch die Dorfbevölkerung eine saubere Wasserquelle.“

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