Korschenbroich Architektin wacht über öffentliche Gebäude

Korschenbroich · Merle Engelhard ist zuständig für das Gebäudemanagement der Stadt. In diesem Jahr geht es um den Kindergarten-Ausbau.

 An der Schulstraße in Glehn wird derzeit der Kindergarten ausgebaut (v.l.) Michael Deprez, Merle Engelhard, Martin Wegener.

An der Schulstraße in Glehn wird derzeit der Kindergarten ausgebaut (v.l.) Michael Deprez, Merle Engelhard, Martin Wegener.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

„Ich bin dafür zuständig, dass alles funktioniert und alle zufrieden sind,“ sagt Merle Engelhard. Alle: Das sind Besucher der öffentlichen Gebäude in der Stadt, etwa der Sandbauernhof. das Bürgerhaus in Glehn, der Bahnhof Kleinenbroich oder der Kulturbahnhof. Wenn dort etwas kaputt geht, tritt Merle Engelhard auf den Plan. Sie trägt den offiziellen Titel „Technische Angestellte im Gebäudemanagement“, aber vom Beruf her ist sie Architektin. Ihren Bachelor hat sie in Wuppertal, den Master in Aachen gemacht. Die ersten Berufserfahrungen sammelte sie bei der Stadtverwaltung Düsseldorf und nun sagt sie selbstbewusst: „Ich bin die Architektin der Stadt Korschenbroich.“

Denn es geht in ihrem Berufsfeld nicht nur darum, dass bestehende Gebäude funktionieren und die Nutzer der öffentlichen Einrichtungen zufrieden sind. Engelhard plant und baut auch Kindergärten, die zurzeit erweitert werden. „Man darf ja hinterher nicht merken, dass es ein Neubau ist. Sondern alles muss dort genau so funktionieren wie in dem bisherigen Bau.“ In diesem Jahr werden zwei Kindergärten erweitert, zum einen die Einrichtung an der Josef-Thory-Straße in Kleinenbroich, zum anderen der Städtische Kindergarten an der Schulstraße in Glehn. Hinzu kommen die Arbeiten, die ausgeführt werden müssen, damit in einem bestehenden Gebäude keine Nachteile entstehen. „Wenn zum Beispiel in einem Kindergarten oder in einem öffentlichen Gebäude neue Fenster einbaut werden müssen, damit das Haus einen energetischen Vorteil bekommt, dann ist auch das meine Aufgabe“, sagt Merle Engelhard.

Ihre Vorhaben und die notwendigen Arbeiten muss sie bei ihrem Amtsleiter Michael Deprez anmelden. „Wir stellen eine Prioritätenliste auf, in der wir auch die finanziellen Mittel für die Unterhaltung von Gebäuden berücksichtigen. Für investive Maßnahmen haben wir ein eigenes Budget“, sagt Michael Deprez. Der Diplom-Bauingenieur weiß genau, wie er bei bestimmten Bauvorhaben an Fördergeld kommen kann. Denn in der Stadt selbst muss immer das Thema Haushaltssicherung beachtet werden.

Wenn in Korschenbroich ein Kindergarten umgebaut werden soll oder einen Anbau bekommt, kommt die Idee dazu zumeist aus dem zuständige Amt für Kindergärten in der Stadtverwaltung. „Wenn es ein Projekt gibt, wie zum Beispiel die Erweiterung eines Kindergartens, dann plane ich auch selbst.“ Aber wenn ein Projekt sehr groß sei, würden auch externe Planer mit einbezogen, damit Fristen eingehalten werden. Was im kommenden Jahr genau geplant ist, steht heute noch nicht fest. „Anfang eines jeden Jahres wird darüber gesprochen, was geplant werden muss, welche Sanierungen notwendig sind und wo eventuell ein Anbau ensteht,“ sagte Merle Engelhard.

Sehen die beiden Bauexperten Engelhard und Deprez Korschenbroich mit anderen Augen? „Nein“, sagt Merle Engelhard. „Aber die Stadt hat doch einen sehr dörflichen Charakter. Im übrigen ist Korschenbroich sehr zergliedert. Aber wenn ich hier alte Fachwerkhäuser sehe, dann geht mir das Herz auf.“ Michael Deprez sieht in der Stadt „sehr viele unterschiedliche Gebäude. Wir haben moderne Bauten, die sich gut ins Stadtbild einpassen. Im übrigen hat jeder einen anderen Blick dafür, was er schön findet.“

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