Bürgermonitor aus Korschenbroich Raserschwerpunkt Bleichstraße

Korschenbroich · Uli Suberg wundert sich nicht über den jüngsten Unfall. Dort werde viel gerast.

 Blechschaden am frühen Samstagmorgen. Ein 22-Jähriger krachte mit seinem Auto gegen eine Straßenlaterne an der Bleichstraße.

Blechschaden am frühen Samstagmorgen. Ein 22-Jähriger krachte mit seinem Auto gegen eine Straßenlaterne an der Bleichstraße.

Foto: uli suberg

Die Anwohner der Bleichstraße in Korschenbroich wurden am Samstagmorgen früh geweckt. Kurz vor 7 Uhr fuhr ein 22-Jähriger mit seinem Auto gegen eine Straßenlaterne. Zwei weitere parkende Autos wurden beschädigt (wir berichteten). Eins der Autos gehört Uli Suberg. „Der Unfall wundert mich nicht“, sagt er. „Das musste irgendwann passieren.“

Suberg wohnt seit Jahrzehnten an der Bleichstraße. Er hat miterlebt, wie sie von einer Anwohnerstraße zur Straße für den Durchgangsverkehr wurde. „Überall in den Tempo-30-Zonen wird zu schnell gefahren“, sagt er. „Aber wir reden bei uns nicht von 40 bis 50 km/h, sondern von 70 bis 80.“ Im Laufe der Jahre habe die Stadt einiges versucht, um das Tempo zu drosseln. Erst seien Poller an den Bürgersteigen aufgestellt worden, dann Parkflächen geschaffen worden. Auch die Schaffung einer Einbahnstraße stand zur Diskussion. Nur: „Es wird immer noch zu schnell gefahren“, sagt Suberg.

„Weitere Maßnahmen sind nicht möglich, beziehungsweise könnten die Verkehrssicherheit eher verschlechtern“, teilt die Stadt auf Anfrage unserer Redaktion mit. Die versetzt angeordneten Parkflächen würden die Durchfahrtgeschwindigkeit bereits erheblich eingrenzen. Sowohl die Schaffung eine Einbahnstraße als auch weitreichendere Parkverbote drohten laut Stadt die Geschwindigkeiten wieder zu erhöhen. Eine hohe Anzahl an Parkverstößen liege ebenfalls nicht vor. Die Bleichstraße sei hier „unauffällig“.

Wenige Meter entfernt an der Borrenstraße auf Höhe des Gymnasiums sind sowohl Kreis als auch Kreispolizei regelmäßig mit mobilen Blitzern präsent. „Bereiche an Schulen sind für uns immer Messschwerpunkte“, sagt eine Polizeisprecherin. „Wir waren im Januar bereits drei Mal an der Borrenstraße im Einsatz“, sagt ein Kreissprecher. Beide Behörden halten die Messergebnisse dort nicht für besonders auffällig. „In der Regel verhängen wir dort Verwarngelder“, teilt die Polizei mit. Das heißt: Die Autofahrer sind mit weniger als 50 Stundenkilometern unterwegs.

Für Suberg ist das keine Überraschung. „Die Stelle ist bekannt“, sagt er. Die Autofahrer würden häufig durch die Bleichstraße rasen und dann stark abbremsen. Für ihn steht fest: „Es ist manchmal lebensgefährlich hier.“ Getan werde trotzdem nichts. Fazit: Problem ungelöst.

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