Bürgermonitor aus Korschenbroich Ärger über Verkehrssituation in Lüttenglehn

Korschenbroich · Heinz Liesemanns wohnt an der Durchgangsstraße und berichtet von Problemen. Nicht alle können Stadt und Kreis allerdings nachvollziehen.

 Fototermin an der „Gefahrenstelle“ in Lüttenglehn (v.l.): Willi Oerdinger, Thomas Brendel und Heinz Liesemanns.

Fototermin an der „Gefahrenstelle“ in Lüttenglehn (v.l.): Willi Oerdinger, Thomas Brendel und Heinz Liesemanns.

Foto: Karin Verhoeven

Heinz Liesemanns macht sich seit vielen Jahren große Sorgen um die Gefahren an der Lüttenglehner Durchgangsstraße. Auf unseren Text zur Gefahrenstelle Zebrastreifen hat er sich gemeldet, um über die Gesamtsituation zu sprechen.

„Es gibt außer der Situation im Bereich des Zebrastreifens noch mehr Probleme. Denn an der eingeengten Stelle der Durchgangsstraße auf Höhe des Hauses Nummer 10, wo ich wohne, kommen zwei Busse oder zwei Lkw nicht aneinander vorbei“, sagt der 84-Jährige. „Aber auf keiner Seite steht ein Schild, wer Vorfahrt hat.“ Er habe schon selbst mit Schrecken gesehen, dass Lkws in solch einem Fall sogar über den Bürgersteig fahren.

Ein weiteres Problem sei, dass in diesem Straßenabschnitt in Richtung Glehn Pkw parken dürfen. „Jetzt stehen da manchmal sogar Kleinlaster, die die Fahrbahn zusätzlich verengen und noch mehr Sicht nehmen“, bemängelt der ehemalige Prokurist und sorgt sich außerdem: „Nahe der Fahrbahn sind damals zur gleichen Zeit Linden gepflanzt worden. So auch vor meinem Haus. Um diesen Baum herum gibt es einen Busch, der noch mehr Sicht nimmt.“ Die Wurzeln der Linden hätten sich zudem so stark entwickelt, dass die Platten des Gehwegs angehoben und so zu „gefährlichen Stolperfallen“ werden.

Mehrere Probleme, mehrere Ansprechpartner. Denn eigentlich fällt die Durchgangs- als Kreisstraße unter die Zuständigkeit des Rhein-Kreises Neuss. Für die Beschilderung, das Parken und den Umgang mit den Linden-Schäden ist wiederum die Stadt zuständig.

„Grundsätzlich ist die Straßenbreite an dieser Stelle ausreichend“, teilt ein Sprecher des Kreises mit. Auch komme es dort nur in seltenen Fällen zur angesprochenen Begegnung zweier Busse oder LKWs. Ähnlich beurteilt das auch die Stadt Korschenbroich, die eine weitere Beschilderung nicht für erforderlich hält.

Die bauliche Situation vor und hinter der Bushaltestelle diene der Verkehrsberuhigung und Temporeduzierung, teilt die Stadt mit. Der Parkstreifen im Bereich der Hausnummer 10 bis 14 diene zudem ausdrücklich dem ruhenden Verkehr. Dort soll und darf geparkt werden. Wenn zusätzlich Fahrzeuge auf dem Geh- und Radweg abgestellt würden, ahnde das Ordnungsamt dies entsprechend. Dies komme laut Stadt „gelegentlich“ vor. Das Problem mit den Linden sei der Stadt zudem nicht bekannt. „Die Situation werden wir gerne prüfen“, teilte eine Sprecherin mit.

Unklar, ob sich so die Stimmung in Lüttenglehn schnell bessern lässt. Denn nicht nur Liesemanns, auch Heimatverein-Ehrenpräsident Willi Oerdinger und Präsident Thomas Brendel beklagen die Verkehrssituation und mangelnde Lösungen.

Ein anderes Problem scheint sich hingegen bald zu lösen. Ein Bauloch an der Birkhofstraße, wegen dem sich Brendel auch an die Stadt gewandt hatte und um ein Parkverbot oder eine abdeckende Metallplatte bat. Hier ist allerdings die NEW zuständig, die dort an einem Gasanschluss gearbeitet hatte. Die erklärt, dass die Straßendecke wegen „hoher Auslastung des Tiefbauers“ noch nicht wiederhergestellt werden konnte. Die Stelle sei aber ausreichend gesichert und die Arbeiten sollten noch diese Woche enden.

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