Hauptschule Korschenbroich Richtig wirtschaften, um nicht in die Schuldenfalle zu geraten

Kleinenbroich · Schüler der Hauptschule Korschenbroich nahmen am Projekt „Knete, Krisen, Kompetenzen“ teil. Dabei lernten sie, wie man mit Geld umgeht, um Kosten zu decken und trotzdem noch etwas zu sparen.

 Schüler der Hauptschule lernten im Projekt „Knete, Krisen, Kompetenzen“, richtig zu wirtschaften. Einige verdienen schon eigenes Geld mit Nebenjobs.

Schüler der Hauptschule lernten im Projekt „Knete, Krisen, Kompetenzen“, richtig zu wirtschaften. Einige verdienen schon eigenes Geld mit Nebenjobs.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

„Knete, Krisen, Kompetenzen“ heißt ein Präventionsprojekt, das es seit neun Jahren gibt und von dem nun erstmals auch Neuntklässler der Hauptschule Korschenbroich profitieren. Es geht um den richtigen Umgang mit Geld – eine sinnvolle Sache, wenn man bedenkt, dass auch junge Leute zunehmend überschuldet sind. Die Initiative ging vom Sozialdienst Katholischer Männer aus, die Sparkasse Neuss unterstützt das Projekt finanziell.

Kiana Rezaie (29) und Hannah Stubenrauch (26) haben ihr Lehramtsstudium beendet und vor ihrem Referendariat haben sie die Aufgabe übernommen, junge Leute davor zu bewahren, in die Schuldenfalle zu tappen. Die Kenntnisse, die sie vermittelt haben, sind wichtig für junge Menschen, die im Umgang mit Geld langsam flügge werden. Schulden durch Handynutzung, Folgekosten beim Autokauf, Budgetplanung, Infos über Nebenjobs, Versicherungsverträge, den Führerschein und vieles mehr: Der Lehrplan war auf die Bedürfnisse der Schüler ausgerichtet. Ellen Bente vom Sozialdienst Katholischer Männer und ihr Kollege Franz Beering-Katthagen wissen, dass Marketingstrategen gerne junge Leute ins Visier nehmen. Stephan Meiser vom Vorstand der Sparkasse Neuss lebt zwar davon, Kredite zu vergeben. Aber an Schuldnern, die unter der finanziellen Last zusammenbrechen, hat kein Kreditinstitut Interesse – insofern unterstützt er gerne dieses Projekt. Und Schulleiter Robert Rubach musste nicht lange überredet werden.

„Knete, Krisen, Kompetenzen“ endet mit dem Schuljahr, aber die Schüler zogen bereits eine positive Bilanz der Aktion. Niklas, der durch Nebenjobs sein Taschengeld aufbessert und bereits ein eigenes Girokonto hat, hat folgende Erfahrung gemacht: „Je mehr Geld man hat, desto größer werden die Wünsche.“ Leon verdient ebenfalls sein erstes eigenes Geld – auch ihn hat das Projekt kritischer gemacht, auch er wird nicht mehr auf die Versprechen der Werbewirtschaft hereinfallen, wird sich Verträge genau anschauen.

Luca achtet seit kurzem unter anderem auf „Mogelpackungen“ im Supermarkt. Die Chancen stehen gut, dass bei den Neuntklässlern künftig „Knete“ nicht in einem Atemzug mit „Krisen“ genannt werden wird.

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