17. Auflage der Aktion „Saubere Stadt“ 824 Helfer beim großen Frühjahrsputz in Korschenbroich

Korschenbroich · Die Korschenbroicher beteiligten sich wieder rege an der Aktion „Saubere Stadt“. Am Montag, 11. März, wird der gesammelte Müll gewogen. Eine erste Schätzung gibt es aber bereits.

 Mitglieder des Kapellenvereins und der ehemaligen Fuchsgruppe Waldkindergarten trafen sich an der Herrenshoffer Straße, um wilden Müll zu sammeln.

Mitglieder des Kapellenvereins und der ehemaligen Fuchsgruppe Waldkindergarten trafen sich an der Herrenshoffer Straße, um wilden Müll zu sammeln.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Mit ihren vier und fünf Jahren beteiligten sich Leona und Louis erstmals an der Ak­tion „Saubere Stadt“. Energisch versicherten die Kinder von der Kita Auf den Kempen, dass sie beim nächsten Mal wieder dabei sein werden. „Es ist wichtig, dass wir aufräumen, sonst liegt überall Müll rum. Manches war so dreckig, dass meine Handschuhe richtig fies wurden. Besonders am Bach war viel“, erzählte Louis. Leona zeigte sich überzeugt, mit ihrem Einsatz Solperfallen für Fußgänger und Radfahrer beseitigt zu haben. Die beiden hatten sich eingereiht in die Schar von 824 Bürgern, die beim alljährlichen Frühjahrsputz Straßen, Wege und Flur von wild entsorgtem Abfall befreiten. 17 Vereine, darunter Kleingartenfreunde, Sportvereine, Dorf- und Kapellengemeinschaften, Bruderschaften sowie Einzelpersonen beteiligten sich.

„Es ist erfreulich, dass Kinder und Jugendliche zahlenmäßig die Oberhand haben. Das heißt, dass auch in den nächsten Jahren eifrig gesammelt wird“, sagte Stadtpfleger Thomas Kochs. Am heutigen Montag wird der Abfall gewogen. Kochs schätzt dessen Gewicht auf acht Tonnen. „Es sind immer wieder Reifen mit und ohne Felgen dabei, Farb- und Altölreste. Das ärgert mich, schließlich gibt es genügend Angebote zur ordnungsgemäßen Entsorgung. Da muss man sich nur um einen Termin kümmern. Irgendwer hat Fliesen eimerweise entsorgt. Da können wir ja schon fast dankbar sein, dass wir nur die Eimer aufsammeln müssen“, sagte Kochs.

Besonders das Bahngelände bezeichnete er als „grausiges Ereignis“. Hier hofft er, dass die Bahn die Flächen bald besser unterhalten wird, zumal die Bereiche nun bewertet werden. Der Korschenbroicher Bahnhof galt in der Rangordnung als passabel. Doch entlang der Schienen ließen sich unerfreuliche Stillleben achtlos entledigter Dinge entdecken. Vor zwei Jahren wurde ein Klavier entsorgt. Dieses Mal fand sich im Gebüsch ein Doppelbett. „Wir können uns hier nicht über mangelnden Erfolg beklagen“, sagte Wolfgang Skiba. Als Ansprechpartner für den SPD-Ortsverein und Heimatverein ist der Korschenbroicher seit Jahren zuverlässiger Helfer beim Frühjahrsputz. Bei der Werbetafel auf dem Parkplatz beim Kulturbahnhof entdeckte er zum Beispiel Reste eines Vorgängerplakats. „Das wurde abgerissen und liegt nun da. Auch in Tüten abgepackter Müll bleibt auf dem Parkplatz liegen, bis er verrottet oder wir ihn aufsammeln“, sagte Skiba.

Am Haus der Familie Vetter an der Herrenshoffer Straße sammelte sich mit den Kapellenfreunden und der ehemaligen Fuchsgruppe des Waldkindergartens eine generationsübergreifende Truppe an Helfern. Da zeigte der zweieinhalbjährige Moritz den gleichen Einsatz wie die älteren Geschwister. „Wir haben das schon oft gemacht“, sagte Jutta Müllejans, die sich mit den Söhnen Justus und Lukas beteiligte. Aus Erfahrung wussten die Nachbarn zu berichten, dass links und rechts des Bahnhofgeländes der meiste Unrat liegt. Vor zwei Jahren hatten sich die Helfer einen Bolzenschneider besorgt, um von den Poldern am Parkplatz alte Schlösser zu entfernen.

 Bürgermeister Marc Venten (Zweiter von links) schloss sich beim Frühjahrsputz einer Gruppe in Herrenshoff an.

Bürgermeister Marc Venten (Zweiter von links) schloss sich beim Frühjahrsputz einer Gruppe in Herrenshoff an.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Bürgermeister Marc Venten schloss sich einer von Bruderschaft und Feuerwehr organisierten Gruppe in Herrenshoff an. Unter den etwa 60 Helfern waren auch hier viele Kinder. „Auf der Straße Richtung Flughafen haben wir fast nichts gefunden. Hier wohnen wohl nur Leute, die ihren Müll auch ordentlich wegräumen“, sagte Venten. Doch er hatte auch das Gegenteil gesehen.

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