Rassegeflügelzuchtverein Korschenbroich Fünfmal „Vorzüglich“

Korschenbroich · Trotz des durch die andauernde Hitze nicht einfachen Vorjahres vergaben die Preisrichter bei der 58. Erftland-Rasse-Geflügel-Schau in Korschenbroich mehrmals die Bestnote. Die Züchter präsentierten stolz ihre Prachtexemplare.

 Dirk Philippen aus Herrenshoff bekam für sein goldfarbiges Zwerghuhn der Rasse Zwerg-Italiener die Landesverbandsmedaille verliehen.

Dirk Philippen aus Herrenshoff bekam für sein goldfarbiges Zwerghuhn der Rasse Zwerg-Italiener die Landesverbandsmedaille verliehen.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

War das ein Geschnatter, Gegurre, und Gekrähe in der Sporthalle an der Pescher Straße. Diese intensive Geräuschkulisse stammte von 280 gefiederten Schönheiten, von Gänsen, Ziergeflügel, Wassergeflügel, Hühnern, Zwerghühnern und Tauben. Der Rassegeflügelzuchtverein Korschenbroich hatte eingeladen zur 58. Erftland-Rasse-Geflügel-Schau.

„Das Zuchtjahr war nicht so gut wegen der andauernden Hitze“, beklagte der Vorsitzende der Korschenbroicher Rassegeflügelzüchter, Heinz Werner Metzer. Es war aber auch nicht so schlecht, immerhin vergaben die Preisrichter fünf Mal die Bestnote „Vorzüglich“. Ein Hoffungsschimmer in Zeiten, in denen sich kaum Züchternachwuchs finden lässt: Fünf Jugendliche nahmen an der Ausstellung teil, davon mit Jonas und Lucas Philippen zwei des gastgebenden Vereins.

Ihr Vater Dirk Philippen stellte das schönste Tier der Ausstellung aus, ein Zwerghuhn der Rasse Zwerg-Italiener, goldfarbig. Dafür bekam er die Landesverbandsmedaille verliehen. „Ich bin schon ein wenig stolz“, gestand der 47-Jährige aus Herrenshoff. „Ich habe 37 Hühner dieser Rasse, zwölf sind hier in der Ausstellung zu sehen“, sagte der Bohrwerksdreher, der betonte: „Mit einem Zwerg-Italiener, goldfarbig, war ich bei der ersten Ausstellung der Saison in Mettmann erfolgreich. Jetzt schließt sich der Kreis.“ Er räumte ein, dass sein Hobby zeitaufwändig sei: „Zwei Stunden am Tag muss man schon einplanen, sonst bekommt man keinen Bezug zu den Tieren.“ Gibt es ein Erfolgsrezept? „Es geht vor allem darum, die passenden Tiere miteinander zu verpaaren.“ Seine Tiere stammen aus drei Zuchtlinien.

Peter Zorn lebt zwar in Reuschenberg, er gehört aber dem Kaarster Verein an. Für seine schneeweißen Tauben der Rasse „Genter Kröpfer“ bekam er die Note „Hervorragend“. „Tauben züchte ich erst seit sieben Jahren, Hühner dagegen schon seit 53 Jahren“, sagte der erfahrene Züchter. Er wuchs praktisch in dieses Hobby hinein: „Mein Urgroßvater hat einen Rassegeflügelzuchtverein in Neuss mitbegründet“, sagte der Konstrukteur im Ruhestand. Peter Zorn weiß auch den geselligen Teil zu schätzen: „Wenn drei Züchter zusammensitzen, gibt es Gesprächsstoff für Stunden.“ Probleme mit Nachbarn wegen der Tiere gäbe es nicht: „Bei uns herrscht noch ein Miteinander, wie es früher überall üblich war.“ Wie wertvoll die Tiere für ihn sind, konnte Peter Zorn vor viereinhalb Jahren erfahren, als seine Frau gestorben war: „Die Tiere konnten den Schmerz nicht nehmen, aber lindern.“

Claudia Metzer hatte mit Rassegeflügel nichts zu tun – bis sie vor rund 20 Jahren ihren Mann Heinz Werner, einen begeisterten Züchter, kennenlernte. Sie zog der Liebe wegen von Hüls nach Neersbroich und toleriert nicht nur das Hobby ihres Mannes, sondern züchtet auch selber Zwerg-Wyandotten, schwarz. Ihr bestes Exemplar wurde jetzt mit „Sehr gut“ bewertet. Die Kaufmännische Angestellte hat ihr Hobby als sehr entspannend zu schätzen gelernt. Seit 2017 ist Claudia Metzer Stellvertretende Landesverbandsjugendleiterin.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort