Verkehrsausschuss in Korschenbroich 135 Haltestellen sollen barrierefrei werden
Korschenbroich · Der Verkehrsausschuss diskutierte über die behindertengerechte Umgestaltung der Bus-Stopps in Korschenbroich. Jede einzelne Haltestelle nahmen sich die Kommunalpolitiker vor. Ortsbesichtigungen sind geplant.
Um die insgesamt 135 Korschenbroicher Bushaltestellen ging es: Und der Verkehrsausschuss sah sich jede einzelne an. Im Mittelpunkt stand dabei der behindertengerechte Ausbau. Die Stadt folgt damit dem geänderten Personenbeförderungsgesetz, das eine vollständige Barrierefreiheit an den Haltestellen fordert.
Was das bedeutet, hat der Beigeordnete Georg Onkelbach schon beim Planverfahren erlebt. „Wir haben 14 Monate gebraucht, weil wir es europaweit ausschreiben mussten.“ Letztlich aber habe ein Ingenieurbüro aus Mönchengladbach den Auftrag bekommen. Immerhin aber gibt es für die Umgestaltung der Haltestellen Fördergeld.
Bei der Betrachtung einzelner Haltestellen schilderten die Ausschussmitglieder mögliche Probleme. Da ging es um die Frage des richtigen Standorts, um die Verlegung von Haltestellen, um Wegfall von Parkplätzen, um die Nähe zu Straßenkreuzungen sowie um Ein- und Ausfahrten auf private Grundstücke, die durch eine Haltestelle nur mühsam zu erreichen seien. Dass eine Haltestelle am falschen Platz auch für paradierende Schützen ein Hindernis bilden könnte, machte in der Einwohnerfragestunde Ralf Heitmann, Brudermeister der Sebastianus-Bruderschaft Steinforth-Rubbelrath, deutlich.
Letztlich stimmte der Ausschuss den meisten Projekten zu. Einige werfen aber noch Fragen auf. Die sollen bei einer Ortsbesichtigung ausgeräumt werden. Sollte es keine Einigung geben, werde dies dem Rhein-Kreis Neuss mitgeteilt. Noch offene Fragen wird es auf jeden Fall mit dem Landesbetrieb Straßen geben. Denn wenn ein Bus an einer Landesstraße anhält, um Fahrgäste aufzunehmen, will der Landesbetrieb ihn nicht als Hindernis für den fließenden Verkehr sehen. Ganz anderes hat die Stadt Korschenbroich im Sinn: Sie will mit den Haltestellen da, wo es möglich ist, den Verkehr verlangsamen. Wenn man es mit der Verkehrswende ernst meine, müsse man damit auch anfangen, sagte Onkelbach.