Jubiläum vom MGV Arion Pesch Unterhaltsame 100-Jahre-Revue vom Männergesangverein
Kleinenbroich · Seit 100 Jahren gibt es den Männergesangverein Arion Pesch. In ihrem Jubiläumskonzert schlugen die Sänger musikalisch einen großen Bogen von den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts bis zu Rock- und Pop-Klängen der Gegenwart.
Was hat der Männergesangsverein (MGV) Arion Pesch in den 100 Jahren seines Bestehens nicht alles erlebt. Und so war dieses Jubiläumskonzert nicht nur dem Gedenken an die 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts gewidmet, sondern öffnete sich auch für jede Menge neuerer Klänge.
Und das, obwohl die 18 Männer auf der Bühne „im Altersschnitt etwas über 70 Jahren“ sind, wie mit entwaffnender Fröhlichkeit Chorleiter Thomas Kamphausen sagte. Sie seien eben „sowas von jung in ihren Herzen“. Sich auf neue Klänge aus Musicals oder Pop-Musik einzulassen und sie bühnenreif einzustudieren, das sei für sie überhaupt kein Problem.
„Wenn der Chor sich donnerstags in Pesch zur 90-minütigen Probe trifft, dann ist Konzentration gefordert“, ergänzt Jürgen Jeromin. Er ist Vorsitzender des MGV Arion und berichtet, wie gesundheitsfördernd das Singen sei. Auf mindestens 30 Jahre schätzen die beiden Offiziellen des Chors den verjüngenden Effekt der tonalen Aktivitäten. Dabei schwingt der Appell an Interessenten zum Mitmachen mit, die zudem eine freundschaftlich-gesellige Gemeinschaft erleben könnten.
Und so besangen sie am frühen Samstagabend im voll besetzten Forum, „wie schön die Zeit einmal war“, beschworen klanglich „Och, wie war dat früher schön“, machten Ausflüge in angelsächsische Musik mit „Those were the days“ und schreckten auch vor „Rock around the clock“ nicht zurück. Zu Gehör kam – von Thomas Kamphausen am Klavier dirigiert – ein geschlossen auftretender, anregend-unterhaltender Klangkörper, der keine Wünsche offenließ.
Das Publikum erinnerte sich mitsummend oder im Takt mit den Füßen wippend der Tanzvergnügungen von einst. Die Titelauswahl stimmte auf den Punkt und rief während der zwei Stunden in Erinnerung, dass der MGV Arion diese Musikepochen live miterlebt hat.
Ein wahres musikalisches und zugleich ein Sketch-Ereignis war das eingeladene Salonorchester. Die „Glühwürmchen“ aus Köln, bestehend aus vier jungen Damen und zwei Herren, taten es dem Männerchor gleich. Ihre Spezialität ist, manche Originalvorlage aus den goldenen 20er Jahren auf die Schippe zu nehmen und das Publikum mit vielen Lachern ordentlich aufzumischen.
„Veronika der Lenz ist da“ und das „Glühwürmchen-Idyll“ standen typisch für ihre gelegentlich frechen Anspielungen. Auch das kam natürlich bestens an – ebenso wie der Solo-Auftritt des Vortragskünstlers Hanns Buschmann, der in Klavierbegleitung Berliner Wintergarten-Atmosphäre herbeizauberte. So passierten 100 Jahre Revue mit manchem musikalischen Ausrufezeichen.