Komödie in Korschenbroich Temperamentvoller Wortwitz bei Premiere vom Thalia Theater

Korschenbroich · Das Dreipersonenstück „Die Wunderübung“ brachte das Thalia Theater auf die Bühne der Aula des Gymnasiums. Der Schlagabtausch der Darsteller Dennis Lange, Angelika Kehnen-Kollmann und Berno Schmitz-Kamper überzeugte das Publikum.

 Premiere vom Thalia Theater mit einem Dreipersonenstück.

Premiere vom Thalia Theater mit einem Dreipersonenstück.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Korschenbroich. Es steht nicht gut um die Ehe der beiden Mittvierziger Joana und Valentin Dorek. Sie hofft auf Bestätigung und Unterstützung durch eine Paartherapie. Er hat sich offenbar lustlos auf das Vorhaben einer Beratung eingelassen. Am geübten Austausch der Verbalattacken zwischen Mann und Frau erkennt der Therapeut schon bald ein in der Polemik bestens eingespieltes Team.

So ist die Ausgangssituation in Daniel Glattauers Komödie „Die Wunderübung“. Mit dem Dreipersonenstück startete das Thalia Theater nach coronabedingter Pause an drei Abenden in der Aula des Gymnasiums endlich wieder durch. Unter Leitung des Regieteams Heidi Michel und Karin Schenkat gelingt dem Ensemble des Laientheaters eine amüsante Inszenierung mit temperamentvollen Eskalationen und vielen feinen Zwischentönen. Von Michel und Schenkat wurde auch das schlichte Bühnenbild entworfen, dessen Sitzmobiliar in der Anordnung mitunter den Beziehungsstatus des zerstrittenen Paares spiegelt.

Die Darsteller Dennis Lange, Angelika Kehnen-Kollmann und Berno Schmitz-Kamper setzen die Gefühlslagen wie auch die wechselnden Fronten zwischen den Protagonisten lebhaft in Szene. Der gespielte Schlagabtausch maliziöser Unter- und Zwischentöne birgt reichlich Wiedererkennungswert zu unterschiedlichsten Formen von Streitkultur. Der Wortwitz kommt beim Premierenpublikum gut an. Dennis Lange überzeugt mit Bühnenpräsenz als Therapeut, der seine liebe Not mit den Mandanten hat. Er mimt zunächst den sachlich agierenden Profi, dessen wachsende Fassungslosigkeit ob der schwer therapierbaren Streithähne wie auch den vorgeblichen Kampf mit eigenen Emotionen.

In Ausstrahlung und Körpersprache gestaltet Angelika Kehnen-Kollmann ihre Rolle als Joana authentisch in einer explosiven Mischung von Reizbarkeit, Vorwurf, Selbstgerechtigkeit, aber auch plötzlich überraschender Empathie. Passgenau trifft sie die Tonlage der bissigen Pointen im Nachschlag und witzig die gnadenlos insistierende Neugierde ihrer Figur. Berno Schmitz-Kamper mimt anschaulich Valentins anfänglichen Unwillen zur Therapie, um dann aber die unerwartete Kampfeslust seiner Figur freizulegen.

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