Kleinenbroich Wo Gartenfreunde Austausch pflegen

Kleinenbroich · Im Kleinenbroicher Gartenbauverein besitzen die meisten Mitglieder ein grünes Refugium beim eigenen Haus. Eine Mitgliedschaft ist auch ohne eigenen Garten möglich. Der Verein bietet die Möglichkeit zur Fortbildung.

 Vorstand des Gartenbauvereins Kleinenbroich (v.l.)  Peter Grotenrath, Helmut Gottke, Margot Hütter, Alfons Lieven, Alois Heil, Günter Flocken.

Vorstand des Gartenbauvereins Kleinenbroich (v.l.) Peter Grotenrath, Helmut Gottke, Margot Hütter, Alfons Lieven, Alois Heil, Günter Flocken.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Bauerngärten mit der Kombination von Nützlichem und Schönem liegen im Trend. „Der Rhabarber, einmal gepflanzt, kommt von alleine wieder. Gemüsesorten, wie Kohl und Porree, können leicht geschützt auch über den Winter stehen bleiben. Sollte kein Platz für einen Bauerngarten vorhanden sein, so reicht vielleicht auch eine Bauernschale mit natürlich reduzierter Pflanzfläche“, betont Alfons Lieven, Schriftführer im Gartenbauverein Kleinenbroich. Im Gegensatz zum Kleingärtnerverein haben dessen zirka 100 Mitglieder keine gemeinsame Anlage, sondern in den meisten Fällen einen Garten beim Haus. Der eigene Garten ist aber keine Voraussetzung für eine Mitgliedschaft.

Da reichen auch Balkon, Terrasse und sogar Blumenbank. Geschäftsführerin Margot Hütten etwa hat ihren Balkon zum Ort blühenden Lebens gestaltet. Hier gedeiht auch ein Weinstock, Geschenk des Vereinskollegen Peter Grotenrath, der aus eigener Fülle abgegeben hat. Der Austausch von Samen, Trieben und Erfahrungen steht im Verein an oberster Stelle. Über die Teilnahme an gartenbezogenen Seminaren, den gemeinsamen Besuch von Gartenschauen und Fachvorträgen informieren sich die Gartenfreunde über aktuelle Trends und Empfehlungen. Bei der Vereinsgründung 1936 hatten die meisten Mitglieder im ländlich geprägten Raum vorrangiges Interesse an Fragen zur Pflege von Obstbäumen und zur Bekämpfung von Schädlingen. Als in der Nachkriegszeit Gemüse und Obst knapp waren, garantierte der Garten zum großen Teil die Selbstversorgung. Heute zählen zu den Herausforderungen das Bienen- und Insektensterben sowie die dadurch bedrohte Vogelwelt.

„Wir suchen nach Alternativen, um das Spritzen möglichst zu vermeiden, und holen uns fachlichen Rat“, sagt Vorsitzender Alois Heil. Er setzt auf einen Mix von Gemüse, Obstbäumen, Blumen und Teich. „Ich freue mich, wenn ich sehe, wie alles wächst und gedeiht. Von der Ernte kocht meine Frau alles ein“, sagt Heil, Besitzer eines Gartenhauses. Das ist Treffpunkt der Vorstandsmitglieder bei den Sitzungen. Fotos an der Wand dokumentieren ein Stück Vereinsgeschichte. Ein Bild erinnert an die Übergabe einer Sitzbank beim Haus Tabita. Der Zuschuss für den Erhalt zweier Kapellen und die Spende für das Jugendzentrum der evangelischen Kirche sind weitere Beispiele für soziales Engagement. Zum jährlichen Grillfest kommen auch Mitglieder, die nicht mehr an den Ausflügen teilnehmen. Wie viele Vereine, hat auch der Gartenbauverein Nachwuchsprobleme. Das Durchschnittsalter liegt zwischen 65 und 100 Jahren.  Gartenarbeit ist gesund, hebt der Vorstand hervor. Zum Beleg erzählt Vizevorsitzender Helmut Gottke. „Mit knapp 40 Jahren hatte ich gesundheitliche Probleme. Mein Arzt empfahl mir ein Hobby an der frischen Luft, und so fand ich zum Garten“. Der 81-Jährige betreut zusätzlich zum hauseigenen Grün einen Schrebergarten in Düsseldorf.

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