Karnevalsgesellschaften aus dem Rhein-Kreis Neuss in Kleinenbroich Karnevalisten feiern über Grenzen hinweg

Kleinenbroich · Der Rhein-Kreis Neuss traf sich zum alljährlichen Karnevalsempfang diesmal in der Aula der Realschule. Die Dreigestirne und Prinzenpaare lobten die Kleinenbroicher Karnevalsfreunde, die das Treffen ausrichten durften.

 Karnevalsempfang in Kleinenbroichs Realschule: Bürgermeister Marc Venten und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke waren mittendrin.

Karnevalsempfang in Kleinenbroichs Realschule: Bürgermeister Marc Venten und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke waren mittendrin.

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Sieben Dreigestirne, zwei Prinzenpaare, ein Prinz sowie Vertreter von Karnevalsgesellschaften, die ohne oberste närrische Repräsentanten Karneval feiern, kamen jetzt auf Einladung von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke in die Aula der Kleinenbroicher Realschule. Ausgerichtet wurde das Treffen von den Kleinenbroicher Karnevalsfreunden. „Wir waren schon erstaunt, dass die Wahl auf uns gefallen ist, weil wir noch nie ein Prinzenpaar in unseren Reihen hatten“, sagte die Vorsitzende Sonja Kunz. Als Gastgeber konnten sich die Kleinenbroicher Narren sehen lassen, und Bürgermeister Marc Venten zeigte sich von seiner humorvollsten Seite – er handelte damit in Einklang mit dem „Kleinenbroicher Gelöbnis“, das alle närrischen Akteure unterzeichnen mussten. Sie verpflichten sich darin zu fröhlich-närrischem Treiben und zu Kontakten zu anderen Karnevalsvereinen im Rhein-Kreis Neuss.

„Es sind heute noch mehr Narren als sonst in der Stadt“, sagte Venten. Und er ging zunächst auf das Trennende im Rhein-Kreis Neuss ein, die Benrather Sprachlinie, die Zugehörigkeit zu den Bistümern Köln und Aachen, die Liebe zu Altbier hier und Kölsch dort und die Leidenschaft für die „Fohlen“ beziehungsweise die „Geißböcke“: „Uns eint aber viel mehr, als uns trennt, wir lachen alle gerne und sind Rheinländer“, sagte Venten. Er freute sich, dass der Neusser Karnevalsausschuss das Treffen organisiert und die Kleinenbroicher Karnevalsfreunde die Feier ausgerichtet haben. Moderator Reiner Franzen nannte Venten „den schwarzen Fürsten“. Petrauschke lobte die Karnevalsvereine: „Sie schaffen Heimat, sie integrieren, sie bereiten den Menschen Freude.“

Zuerst kam das Kinderdreigestirn aus Hackenbroich von der Karnevalsgesellschaft „Sonndachsjecke“ auf die Bühne. Prinz Marius ist 14 Jahre alt, sein Bauer Carsten zwölf, die Jungfrau Leonie war ebenso mit von der Partie wie die Adjutantin Kathrin. Es wurden Orden verliehen, und zwei Stunden später hatten Petrauschke und Venten die meisten der zum Teil recht gewichtigen Auszeichnungen umgehängt bekommen. Die Tanzgarden der Kleinenbroicher Karnevalsfreunde lockerten den Vorstellungsmarathon auf, Helmut Lipinski trug als DJ mit zur hervorragenden Stimmung bei.

Die Aula der Realschule kam bei den Gästen aus dem Kreis sehr gut an. Das Publikum erfuhr unter anderem, dass Nadine Schumacher von der Karnevalsgesellschaft „Ahl Dormagener Junge“ nicht als Prinzessin, sondern als Prinz angesprochen werden möchte. Andreas Mertens, Prinz der Karnevalsgesellschaft „Kött on Kleen“ in Nierst, verriet, was es mit der Bratwurst auf seinem Orden auf sich hat: „Wir sammeln jedes Jahr in jedem Haus Bratwürste, die dann abends im Festzelt verspeist werden.“ Prinz Jörg II. Sauer von den „Ansteler Burgrittern“ vermisste Berti Vogts und zeigte sich erstaunt über die gesunde Gesichtsfarbe von Landrat Petrauschke: „Ich habe gerade gelesen, dass Sie gerade Blut gespendet haben, und dachte, Sie wären aschfahl.“

Es gab auch einen Werbeblock: Manfred Holz und Gisela Welbers, die Fair-Trade-Urgesteine, machten Appetit auf fair gehandeltes Wurfmaterial. Sie überreichten Novesia Mandy I. Gilles eine rote Tasche für diese Leckereien – in der Hoffnung, dass es positive Auswirkungen für Menschen in ärmeren Ländern hat.

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