Korschenbroich Kleinenbroich spielt jetzt auf Kunstrasen

Korschenbroich · Der neue Platz ist eröffnet - und der Wunsch der Fußballer erfüllt. Der SC Teutonia muss nun einen Kredit abbezahlen.

 Feierliche Freigabe des Kunstrasens (v.l.): Vorsitzender Ulli Stumpen, Bürgermeister Marc Venten, Pastor Peter Grotepaß, NRW-Minister Lutz Lienenkämper und die Kinder Felix und Slaven zerschneiden gemeinsam die Absperrscherpe.

Feierliche Freigabe des Kunstrasens (v.l.): Vorsitzender Ulli Stumpen, Bürgermeister Marc Venten, Pastor Peter Grotepaß, NRW-Minister Lutz Lienenkämper und die Kinder Felix und Slaven zerschneiden gemeinsam die Absperrscherpe.

Foto: Ilgner

Für den Sportclub Teutonia Kleinenbroich ist das Spiel auf der Asche endlich Geschichte: Mit der Eröffnung des nagelneuen Kunstrasenplatzes begann jetzt nach 20 Wochen Bauzeit gewissermaßen ein neues Zeitalter für die 400 Fußballer, die sich das künstliche Grün jahrelang gewünscht hatten. Letztendlich war es die Flüchtlingswelle, die den SC einerseits mit Blick auf die Integration ausländischer Spieler vor eine Herausforderung stellte, den Fußballern andererseits aber auch die einmalige Chance bot, das Projekt "Kunstrasen" doch noch in Angriff nehmen zu können. Denn: Das Engagement in Sachen Integration hatte es dem Verein ermöglicht, sich für ein Förderprogramm des Landes anzumelden, das schließlich eine saftige Finanzspritze für das Bauprojekt gab.

Allerdings hatte sich der Verein sehr schnell entscheiden müssen, mit rund 130.000 Euro einen nicht unerheblichen Geldbetrag beizusteuern. "Wir haben uns richtig entschieden", betonte Vereinschef Ullrich Stumpen bei der Eröffnung des Kunstrasenplatzes. "Die viele Arbeit der vergangenen Monate hat sich gelohnt." Stumpen erklärte pflichtbewusst, dass die Flüchtlingshilfe nicht nur ein Alibi für den neuen Platz gewesen sei, sondern dass der Verein bei der Integration am Ball bleiben werde. "Bei uns trainieren etwa 40 Flüchtlinge, sieben spielen sogar mit Pässen in den einzelnen Mannschaften, zwei sind bei uns als Trainer aktiv", sagt er.

Bürgermeister Marc Venten stellte bei der Eröffnung aber auch fest, von welcher Bedeutung Kunstrasenplätze inzwischen für die Vereine sind. Viele SC-Spieler waren in der Vergangenheit in andere Vereine mit solchen Plätzen gewechselt. Der Verwaltungschef betonte: "Was hier in Kleinenbroich entstanden ist, kann sich mehr als sehen lassen." Venten sagte, dass die Stadt als Stärkungspaktkommune den Bau des 7280 Quadratmeter großen Kunstrasenplatzes aus eigenem Haushalt nicht hätte finanzieren können und würdigte die Hilfe des Landes: "Ohne die wäre das Projekt nicht möglich gewesen."

NRW-Finanzminister Lutz Lienenkämper, in dessen Wahlkreis auch Korschenbroich liegt, merkte bei der Eröffnungsfeier am Klubheim fair an, dass die rot-grüne Vorgängerregierung den Antrag bewilligt hatte. Der CDU-Politiker sagte: "Das Geld ist sehr gut in die Jugendarbeit investiert." Mit einem Anteil von 70 Prozent an den Baukosten in Höhe von 700.000 Euro trägt das Land den größten Teil, dann kommen der SC mit 20 und die Stadt mit zehn Prozent. Der SC Teutonia musste für den Kunstrasenplatz einen Kredit aufnehmen, der in 15 Jahren abbezahlt sein soll. Dafür hat der Verein seine Mitgliedsbeiträge um 20 für Junioren und 30 Euro jährlich für Senioren erhöht.

Das erste Spiel auf dem neuen Platz, das noch am Abend des Eröffnungstages stattfand, endete mit 3:3 und damit mit einem Unentschieden. Angetreten waren die erste Junioren-Mannschaft des SC Teutonia und die der Sportfreunde aus dem benachbarten Vorst. Immerhin: Kein Spieler musste sich über staubige Asche ärgern.

(cka)
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