Kleinenbroich Schützen feiern weiter an Matthiasstraße

Kleinenbroich · Zwei Wochen vor dem Schützenfest stimmten sich 200 Mitglieder auf den Höhpunkt des Jahres ein. General Erich Danners, seit 60 Jahren in der Regimentsführung, ernannte Schützenkönig Karl-Wilhelm Türks zum "Burekünning".

 Der Blick auf den Kleinenbroicher Kirmesplatz an der Matthiasstraße.

Der Blick auf den Kleinenbroicher Kirmesplatz an der Matthiasstraße.

Foto: Berns, Lothar

Nicht nur ihr in zwei Wochen anstehendes Schützenfest will die St.-Sebastianus-Bruderschaft auf ihrem angestammten Festplatz an der Matthiasstraße feiern. Die im Januar geführte Diskussion um einen etwaigen Umzug zum Holzkamp ist fürs Erste abgeschlossen. "Wir wissen nicht, was die Zeit bringen wird", sagte Präsident Hans-Bert Heimanns. Eine Offiziersversammlung hat sich jedenfalls für einen Verbleib an der Matthiasstraße ausgesprochen.

"Die Kirmes jehürt in et Dörp", bringt der stellvertretende Geschäftsführer Uli Nilges den erzielten Konsens "op Platt" auf den Punkt. "Es wäre kaum möglich, ältere Menschen zu bewegen, an den Holzkamp zu kommen. Auch die Kindergärten haben gesagt, dass sie dorthin nicht ziehen würden", sagte Hans-Bert Heimanns.

Der Präsident sieht keinen Handlungsdruck: "Die Zeltgröße reicht aus. Angesichts des demografischen Wandels werden wir nicht ins Uferlose wachsen." Auch ein Fahrgeschäft mehr, das in der Nähe von Haus Tabita möglich sei, ist nach seinen Worten kein hinreichender Grund, den Platz zu wechseln.

Gleichwohl wollen die Schützen den Festplatz attraktiver gestalten: Schon in zwei Wochen soll es dort einen Biergarten geben, auch um Besucher anzuziehen, denen das Schützenfest bisher eher fremd ist.

Gespräche mit dem städtischen Planungschef Dieter Hoffmans hat Hans-Bert Heimanns gleichwohl geführt. "Die Möglichkeiten, die uns geboten werden, sind überschaubar", sagte Heimanns. Immerhin wäre die Bruderschaft auch auf unangenehme Eventualitäten vorbereitet: "Es gibt eine Zusage, dass am Holzkamp ein potenzieller Ausgleichsplatz bereit gestellt wird", so der Präsident. Auch wenn - was längst nicht sicher ist - die Feuerwehr gleichfalls an den Holzkamp umziehen würden, wäre diese Fläche gesichert. "Ich bin seit über 30 Jahren im Vorstand, und wir haben immer ein sehr gutes Einvernehmen mit den Anwohnern gehabt", betont der Chef der St.-Sebastianus-Bruderschaft. General Erich Danners "vergatterte" die Truppe und verlieh Schützenkönig Karl-Wilhelm Türks en passant einen neuen Ehrentitel: "Wenn es in Glehn ein Buretheater gibt, dann haben wir in Kleinenbroich einen Burekünning", sagte er mit Blick auf den Mann, der das Königssilber trägt.

Auch für Danners selbst ist es kein Schützenfest wie jedes andere: 2014 80 Jahre alt geworden, zählt der Regimentschef seit mittlerweile 60 Jahren zur Regimentsspitze. Seine Premiere als Hauptmann des Reiterkorps wird Bertel Peiffer feiern, der jetzt Theo Oerdinger in dieser Funktion ablöste.

Ehrenmitglied Dietmar Struzina, ein Synonym für den Karneval in Kleinenbroich, erhielt jetzt eine neue Vorstandskrawatte. Die ist statt des von Hans-Bert Heimanns wenig geschätzten Farbtons Blass-Grau in Grün, Schwarz und Weiß gehalten, wobei Ähnlichkeiten mit der Vereinskrawatte von Borussia Mönchengladbach unübersehbar sind und billigend in Kauf genommen wurden.

(rp)
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