Brauchtum in Korschenbroich Kleinenbroich sagt „Ja“ zum Schützenfest

Kleinenbroich · Nach der Corona-Zwangspause kann die Sebastianus-Bruderschaft endlich wieder im großen Stil feiern. Ein besonderer Dank ging in diesem Jahr an Präsident Hans Bert Heimanns und Geschäftsführer Uli Brockers – aus gutem Grund.

 Sie ziehen wieder: In Kleinenbroich feiern die Sebastianer in diesem Jahr wohl besonders froh.

Sie ziehen wieder: In Kleinenbroich feiern die Sebastianer in diesem Jahr wohl besonders froh.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Wie auf Bestellung öffnete sich zum Auftakt des viertägigen Schützen- und Heimatfestes der St. Sebastianus Bruderschaft Kleinenbroich ein strahlend blauer Himmel. Das Sonnenlicht dürfte der Stimmung des Königspaares Michael Homann und Angela Holtkotte sowie des Prinzenpaares Fabrice Krüger und Marina Schmitz samt dem Grenadierzug „Dä haade Käer“ entsprochen haben. Nach Corona bedingter Zwangspause versicherten König und Prinz übereinstimmend ihre Freude, endlich wieder das Schützenfest feiern zu können.

Zum klingenden Spiel der Musikkapellen führte die Reiterei den Umzug durch den Ortsteil Eickerend bis zur Paradeaufstellung an der Kirche an. Einige Züge hatten den Gewehrschmuck auf die leuchtenden Farben der Blütenpracht in den Blumenhörnern abgestimmt. Nach dem Vorbeimarsch zogen die Schützen zum Festhochamt am Ehrenmal. Bei der Kranzniederlegung wirkten Mitglieder der Männerchöre aus Kleinenbroich, Liedberg und Korschenbroich mit. Nach dem großen Zapfenstreich nahm das Regiment erneut Aufstellung. Der erste Abend von vier Festtagen klang im Festzelt mit Musik und Tanz aus.

Präsident Hans-Bert Heimanns sagt – mit Blick auf den Krieg in der Ukraine – „Ja“ zum Brauchtum auch in der Krisenzeit. Von alters her setzten sich Schützen für ein friedvolles Miteinander ein, auch über Orts- und Ländergrenzen hinaus, so der Präsident. Für Heimanns ist das diesjährige Schützenfest das letzte im Amt des Präsidenten. Seit 44 Jahren im Vorstand der Bruderschaft aktiv, war er von 1988 bis 1996 Vizepräsident, ehe er 1997 zum Präsidenten der Kleinenbroicher St. Sebastianus-Bruderschaft gewählt wurde.

Die Zeit ist für ihn mit vielen Erinnerungen gefüllt, unter anderem an die 300-Jahr-Feier der Bruderschaft und an einen König, der neunmal vergeblich auf den Vogel schoss. Wohlwissend, dass der Vater auch weiterhin dem heimischen Schützenwesen verbunden sein wird, betont Marcel Heimanns: „Es soll kein Abschied sein, sondern einfach nur ein Dankeschön.“ Geschenk für den Senior: ein Mosaikbild, das um das Zentrum mit dem Kirchturm von St. Dionysius Impressionen früherer Schützenfeste zeigt. Das gleiche Präsent haben die Schützen Geschäftsführer Uli Brockers zugedacht, der – wenn auch mit Unterbrechung – seine Vorstandsarbeit aufnahm, als Heimanns Präsident wurde, und wie dieser im Januar 2023 im Amt aufhört. Augenzwinkernd gab es für beide Senioren eine Lupe obendrauf, damit sie nur ja kein Detail übersehen.

Entgegen der Tradition wird die Ehrung der Jubilare ausnahmsweise auf die Spätkirmes verschoben. „Wegen der Pause sind es diesmal 90 Personen. Das hatte den Rahmen gesprengt“, erklärt Marcel Heimanns, Jungschützenmeister und Vize-Geschäftsführer. Die Ordensverleihungen für besondere Verdienste fanden aber wie gewohnt sonntags im Festzelt statt: für Ulrich Schacht und Detlef Franken das St. Sebastianus-Ehrenkreuz;  für Michael Bienefeld, Patrick Lowke und Niklas Kölsch das Silberne Verdienstkreuz; für zwölf weitere Schützen das Sebastianus-Abzeichen. Volker Kallenberg, Sohn von „Curry Jupp“, wurde zum Ehrenmitglied der Bruderschaft ernannt. Die Zeichen für das kommende Schützenfest stehen gut. Es gibt mindestens einen Königsbewerber.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort