Korschenbroich Kirchengemeinde setzt auf Ehrenamtler

Korschenbroich · Nachdem Kantor Theo Dahmen 2015 die Stelle als Küster in der Glehner Kirche St. Pankratius übernommen hatte, ist diese seit dem 1. Oktober wieder frei. Bis die Nachfolge geregelt ist, übernehmen Ehrenamtler wieder die Tätigkeit.

 Hans-Dieter Schulz (r.) und Pastor Michael Tewes in der Sakristei von St. Pankratius. Beide hoffen auf, dass die zurzeit vakante Küsterstelle so schnell wie möglich besetzt werden kann.

Hans-Dieter Schulz (r.) und Pastor Michael Tewes in der Sakristei von St. Pankratius. Beide hoffen auf, dass die zurzeit vakante Küsterstelle so schnell wie möglich besetzt werden kann.

Foto: Lothar Berns

Die Stelle des Küsters in der Kirchengemeinde St. Pankratius ist nicht mehr besetzt. Zum wiederholten Mal sind die Seniorenmessdiener kurzfristig eingesprungen. Sieben von ihnen sowie Joachim Schröder teilen sich nun ehrenamtlich die Arbeit, bis ein neuer Küster gefunden ist.

"Für solche Fälle wird immer jemand bereit stehen. Das funktioniert in unserer Gemeinde ganz toll", sagt Hans-Dieter Schulz, geschäftsführender Vorsitzender des Kirchenvorstands von St. Pankratius - er ist einer der aushelfenden Seniorenmessdiener. Doch Kapazitäten für eine bezahlte Tätigkeit mit rund zehn Wochenstunden sind vorhanden, sagt Pastor Michael Tewes: "Deswegen sollen diese auch ausgeschöpft werden und die Arbeit nicht länger von Ehrenamtlern getragen werden."

Für fast zwei Jahre hatte Kantor Theo Dahmen als Küster, Organist und Chorleiter die Aufgaben der Messvorbereitung mit übernommen. Doch seit dem 1. Oktober deckt er als Kirchenmusiker alle vier Gemeinden der Pfarrgemeinschaft ab, für zusätzliche Küsterarbeit fehle da die Zeit, weiß Tewes.

Für die offene Stelle sei ursprünglich Burkhard Nyssen mit zehn Stunden die Woche eingeplant gewesen. Doch Nyssen habe als Küster ebenfalls die Gemeinden in Holzheim und Grefrath übernommen. Mit der Versorgung von drei Pfarreien gleichzeitig habe man sich schlicht "verplant", wie Tewes zugibt. Hinzu komme, dass die Arbeit als Küster oft spontan gefragt ist. Neben regelmäßigen Terminen - wie die Sonntags- und Mittwochsmessen - fallen eben auch Taufen, Beerdigungen oder Hochzeiten an.

Doch nicht nur ein Küster fehlt der Pfarre. Auch ein Hausmeister für das Gemeindezentrum mit sieben Stunden die Woche wird gesucht. "Die Stellen können, müssen aber nicht kombiniert werden", sagt Tewes. Voraussetzung für beide sei jedoch die Mitgliedschaft in der katholischen Kirche. "Als Küster sollte man vor allem Spaß und Freude daran haben, der Gemeinde eine schöne Messe vorzubereiten. Alles andere ist erlernbar", meint der Pastor. Er sei außerdem froh, wenn sich für die Stelle als Küster eine Frau finden ließe, denn wie er sagt, sei die Pfarre in vielen Dingen eine reine Männergesellschaft.

Schulz macht darauf aufmerksam, dass die Ausbildung zum Küster übernommen werde. Diese finde in Aachen statt und werde sich in Blöcken über den Zeitraum von einem Jahr erstrecken. Dazu könne man parallel die Arbeit in der Kirche aufnehmen. Erste Einweisungen würden dafür die Seniorenmessdiener übernehmen, sagt Schulz.

(NGZ)
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