Korschenbroich KiK-Initiative: Früheres Bürgerbüro wird jetzt als Galerie genutzt

Korschenbroich · Der Initiative "Künstler in Korschenbroich" (KiK) ist ein neuer Coup gelungen: Robert Jordan hat erreicht, dass das ehemalige Bürgerbüro an der Hindenburgstraße unter dem Dach der Sparkasse Neuss als Galerie genutzt werden kann.

 Brunhilde Köpperschmidt (l.), Gisela Schmachtenberg-Scherlitzki.

Brunhilde Köpperschmidt (l.), Gisela Schmachtenberg-Scherlitzki.

Foto: LB

Jetzt wurde die erste Ausstellung dort eröffnet. "Gisela trifft Brunhilde" heißt die Schau, die in dem großzügig verglasten Raum zu sehen ist. Hinter diesen beiden Vornamen verbergen sich die KiK-Gründungsmitglieder Gisela Schmachtenberg-Scherlitzki und Brunhilde Köpperschmidt.

Die Werke der beiden Künstlerinnen sind zum größten Teil leicht voneinander zu unterscheiden. Brunhilde Köpperschmidt zeigt ausschließlich Keramikarbeiten. Ihr Dauerthema: die Welt in ihrer Unvollkommenheit. "Der Veteran" heißt eine Skulptur. Sie verkörpert einen aus dem Krieg heimgekehrten Mann und kehrt dessen körperliche Blessuren hervor. Eine Mahnung gegen Krieg und Zerstörung, weil sie die Menschen verstümmeln.

Der Ton-Torso ist so groß, dass er nicht in den Brennofen passte. Brunhilde Köpperschmidt teilte ihn deshalb in zwei Hälften auf, brannte ihn bei 1280 Grad. Menschen spielen die Hauptrolle bei der Korschenbroicher Künstlerin, auch wenn sie manchmal nicht im Vordergrund stehen: Immer wieder sind Menschenleiber auch auf den Vasenplastiken zu sehen.

Gisela Schmachtenberg-Scherlitzki zeigt Objekte aus Marmor und Acryl. Prägend sind jedoch die textilen Arbeiten, die überwiegend mehrschichtig gestaltet sind. Das hat seine Gründe: Die Künstlerin aus Raderbroich, die in Neuss ihr Atelier hat, will durch diese Mehrschichtigkeit den Faktor Zeit zum Ausdruck bringen, aber auch die Vielschichtigkeit menschlicher Existenz, die Vielfalt an Erinnerungen, an Rückblicken. Aus Speckstein ist der ungewöhnliche Akt: auf der einen Seite männlich-kantig, auf der anderen Seite mit weiblichen Rundungen. Die "liegende Schlaufe" verführt mit ihren überwiegend glatten, runden Flächen und mit ihren leicht rauen Kontrasten dazu, berührt zu werden. Die Ausstellung ist bis zum 23. Februar zu sehen. Die Künstlerinnen sind jeweils donnerstags von 15 bis 18 Uhr, samstags von 11 bis 15 Uhr sowie sonntags von 14 bis 17 Uhr in der Galerie an der Hindenburgstraße anwesend.

(RP/rl)
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