Korschenbroich Kanalleck kostet halbe Million

Korschenbroich · Fäkalien sickern aus einem 400 Meter langen Abschnitt des Kanals an der Rheydter Straße ins Erdreich. Die Ursache für den Schaden ist unklar. Ab Mitte November soll das lecke Rohr erneuert werden – für eine halbe Million Euro.

Fäkalien sickern aus einem 400 Meter langen Abschnitt des Kanals an der Rheydter Straße ins Erdreich. Die Ursache für den Schaden ist unklar. Ab Mitte November soll das lecke Rohr erneuert werden — für eine halbe Million Euro.

Dem Geheimnis des leckenden Kanals an der Rheydter Straße will der städtische Abwasserbetrieb voraussichtlich ab Mitte November nachspüren. Dann nämlich soll damit begonnen werden, die Straße auf einem etwa 400 Meter langen Abschnitt zwischen der Bolten Brauerei und der Bruchstraße aufzureißen, um den Kanal freizulegen und zu erneuern.

Das soll etwa 520 000 Euro kosten und ist nötig, weil beim Untersuchen des Kanals mit einer Videokamera Unbill im Rohr entdeckt wurde. Der Kanal ist auf diesem Abschnitt so marode und kaputt, dass Fäkalien ins Erdreich sickern. Die Ursache dafür ist noch ungeklärt. Thomas Kochs, Leiter des Abwasserbetriebs, erhofft sich Erkenntnisse, sobald das Rohr freigelegt ist und untersucht werden kann.

Von der unterirdischen Problemzone hatte Kochs den Betriebsaussschuss des Stadtrates im Mai informiert. Der war von dem Horrorvideo so beeindruckt gewesen, dass er dem Betrieb freie Hand für die Sanierung des Kanals erteilte. Dass der erst Ende der 80er Jahre und mithin noch nicht sonderlich betagte Kanal schon jetzt leckt, ist einigermaßen rätselhaft. An der chemischen Zusammensetzung des Wassers könne es eigentlich nicht liegen, hatte Kochs im Mai dem Betriebsausschuss erklärt.

Inzwischen sind mit Hilfe so genannter Rammkernsondierungen weitere Untersuchungen angestellt worden. Ergebnis, so Kochs: Eine schlechte Bauweise beim Verlegen der Rohre sei auszuschließen. Bleibe eigentlich nur noch ein Materialfehler — oder vielleicht doch die chemische Zusammensetzung des Abwassers.

Das wird sich wohl erst im Laufe der Sanierungsarbeiten klären. Der Regenwasserkanal auf dem zu erneuernden Abschnitt mündet in den Neersbroicher Graben, der parallel verlaufende Schmutzwasserkanal wird wie gehabt an den Schmutzwasserkanal an der Bruchstraße angebunden werden.

Im Zuge der Arbeiten am Kanal wird ein Stück des Neersbroicher Grabens mit neuen Rohren versehen. Kosten: 30 000 Euro. In einem Abschnitt des Grabens liegt derzeit auf einer Länge von etwa acht Metern ein Rohr mit 60 Zentimetern Durchmesser, über das eine Straße führt.

Dieses Rohr hatte bei dem schweren Unwetter Ende Mai die Wassermassen nicht bewältigen können. Um Probleme bei starken Wolkenbrüchen zu vermeiden, wird nun ein größeres, rechteckiges Rohr an dieser Stelle verlegt.

(RP)
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