Korschenbroich Jutta Profijt las aus neuem Roman

Korschenbroich · Eine Leiche, skurrile WG-Bewohner und eine Buchpremiere: Die Korschenbroicher Autorin stellte ihr neues Werk "Allein kann ja jeder" vor.

Was tun als alleinerziehende Mutter, wenn der geschiedene Ehemann das gemeinsame Haus verkaufen möchte? Zurück zu Mutter Rosa, heißt die Lösung, zumindest für die Protagonistin Ellen und ihre Tochter Kim in Jutta Profijts neuem Roman "Allein kann ja jeder". In der Korschenbroicher Buchhandlung Barbers las die Autorin vor rund 40 Besuchern Passagen aus ihrem Anfang Juni erschienen Buch vor.

Bekannt geworden ist sie durch ihre Kühlfach-Krimis, von denen der Krimi "Kühlfach 4" 2010 für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert wurde. Aktuell geht es aber nicht nur um einen Mord, sondern auch um eine kuriose Wohngemeinschaft. Autobiographische Züge trage ihr Roman nicht, sagte die Autorin. So habe sie weder in einer WG gelebt, noch färbe ihre eigene Mutter die Haare rot, so wie Romanfigur Rosa. Und obdachlos wie Rosa sei ihre Mutter auch nicht.

Dummerweise ist Rosa im Roman nämlich einem Immobilienbetrüger aufgesessen. So steht auf dem großen Grundstück am Rhein, auf dem eigentlich das schicke Mehrfamilienhaus mit ihrer neuen Eigentumswohnung gebaut werden sollte, noch immer diese alte Villa. Und die gehöre eigentlich ihr, zumindest solange es die neue Eigentumswohnung nicht gibt, befindet Rosa. Allerdings beansprucht auch Konrad die Villa für sich, der ebenfalls auf den Immobilienhai hereingefallen ist. Aus der Not heraus ziehen sie in das alte Haus hinter dem Kaiserwerther Rheindeich ein. "Nach der Villa zu suchen brauchen Sie aber nicht, die gibt es dort gar nicht", wandte sich Jutta Profijt ans Publikum.

Zu der Wohngemeinschaft gesellen sich noch Hans und Mardi. Das ist Französisch und heißt übersetzt Dienstag. "Ich habe den Namen in Anlehnung an Daniel Defoes Freitag gewählt", erläuterte sie. Wie ihr Roman ausgeht, ließ sie offen, nur so viel verriet sie: Die Wohngemeinschaft bleibt zusammen. Deshalb arbeitet sie an einer Fortsetzung, die nächstes Jahr erscheinen soll. "Die Handlung und das Ende stehen schon fest", sagte sie.

Bei den Besuchern kam ihr neuestes Werk gut an. Weil es flott und humorvoll geschrieben ist, entlockte die Lesung dem Zuhörer so manchen Lacher. Und im Anschluss entspann sich eine interessante Diskussion - nicht nur über die WG-Bewohner, sondern auch über die Hintergründe, wie ein Buch entsteht.

(NGZ)
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