Der Veteranen-Service in Korschenbroich Wo es für Käfer „Bumblebee“ Ersatzteile gibt

Glehn · Beim Veteranen-Service in Glehn gibt es für alte VW Käfer Tausende Ersatzteile. Auch ein Autobot, der auf der Erde gelandet ist und sich als schrottreifer Käfer tarnt, würde dort fündig. Vom Maschinenwesen und seiner Freundin handelt der Film „Bumblebee“.

 Holger Rosenfeld vom Veteranen-Service in Glehn mit dem alten VW-Käfer vom Firmenbetreiber Bernd G. Gerhards. Der gepflegte Wagen von 1953 ist im Gegensatz zum gelben Bumblebee aber kein Maschinenwesen, das sich verwandeln kann.

Holger Rosenfeld vom Veteranen-Service in Glehn mit dem alten VW-Käfer vom Firmenbetreiber Bernd G. Gerhards. Der gepflegte Wagen von 1953 ist im Gegensatz zum gelben Bumblebee aber kein Maschinenwesen, das sich verwandeln kann.

Foto: RP/Rolf Hoppe

Wenn in den nächsten Tagen ein junges Mädchen mit einem gelben VW Käfer beim Veteranen-Service in Glehn nach Ersatzteilen fragt, dann hat das eine Vorgeschichte. Und zwar von außerirdischen Robotern, die sich als irdische Automobile tarnen können – auch als VW Käfer, zu sehen im neuen Film „Bumblebee“.

Angefangen hat alles damit, dass in den 1980er Jahren ein amerikanischer Spielzeughersteller kleine Modellautos auf den Markt brachte, die auf raffinierte Weise zu menschenähnlichen Roboterfiguren umgestaltet werden konnten. Roboter – intelligente Maschinenwesen – die über die Fähigkeit verfügen, ihre Körper in andere Formen zu verwandeln. Roboter, bei denen es wie im richtigen Leben Gute und Böse gibt. Welche, die die Welt und damit die Menschen beherrschen wollen, und welche, die das zu verhindern wissen. Und die mit den Menschen kommunizieren. Die Geschichten der so genannten Autobots wurden unter der Bezeichnung Transformers zu Comic- und Filmbestsellern der Action- und Science-Fiction-Szene. Peterbilt-Lastwagen, Bugatti, Camaro und andere waren die Helden des Transformings – der Motorblock wandelte sich blitzschnell zum Oberkörper, Räder und Aufhängungen zu Armen und Beinen, die Kühlermaske zum Kopf. Ein überdimensionierter Haufen Blech, meist furchterregend, aber mit künstlicher Intelligenz.

Nach einer Reihe von Film-Fortsetzungen 2007 bis 2017 hat jetzt der gelbe Camaro, eine der Filmfiguren, eine Hauptrolle bekommen – in „Bumblebee“. Zur Geschichte: Der machthungrige Megatron vom Cybertron-Planeten will die Macht über das gesamte Universum erlangen. Die Guten verlieren den Bürgerkrieg und müssen fliehen. 1987 landet einer von ihnen, der Transformer B-127, auf der Erde und soll eine Basis für die Flüchtlinge aufbauen. Er gerät nach der Landung mit Soldaten aneinander. Schwer beschädigt gelingt ihm die Flucht. Das Maschinenwesen landet auf einem Schrottplatz in Kalifornien und tarnt sich als VW-Käfer. Dort stößt die 18 Jahre alte Schülerin Charlie auf den Autobot. Als sie nach dem Kauf den vermeintlichen Käfer reparieren will, stellt sie fest, dass er alles andere als eine Schrottmaschine ist. Charlie kommt hinter B-127s Geheimnis, es entwickelt sich eine enge Freundschaft zwischen Mädchen und Maschine. Charlie nennt sie Bumblebee (Hummel). Seit der Transformer die Sprache verloren hat, kommuniziert der Käfer ausschließlich über das Radio. Denn Bumblebee braucht jede Menge Ersatzteile, um seine Aufgabe erfüllen zu können. Mehr sei hier nicht verraten.

Nun kommt im wirklichen Leben Bernd G. Gerhards ins Spiel. Der auf Oldtimer-VW Käfer und VW-Transporter spezialisierte Veteranen Service in Glehn wäre eine gute Adresse für Hauptdarstellerin Charlie und ihren Freund aus dem Universum. Für Freunde luftgekühlter Volkswagen eine Schatztruhe. Rund 15.000 verschiedene Teile hat Gerhards im Angebot. Der Chef besitzt selbst Käfer und Bullis. Der älteste ist vom Baujahr 1953 – eine Rarität aus der Wiederaufbauzeit. Dieser Käfer ist zwar nicht gelb, sondern tiefschwarz. Und anders als im Film kommuniziert sein altes Röhrenradio nicht mit dem Besitzer. Mitarbeiter Holger Rosenfeld: „Braucht er auch nicht. Das Auto ist perfekt restauriert und gerade vom TÜV abgesegnet worden. Mit dem einfachen Lenkrad, den VW-typischen Blenden auf den Scheinwerfern, dem alten D-Schild und allem, was bei dem mehr als 60 Jahre alten Automobil dazugehört.“

Keine Kommunikation wie im Film  so ganz stimmt es denn auch nicht. „Natürlich gibt der 30 PS-Plus-Motor nach längerer Ruhepause nur zögerlich Rauchzeichen von sich. Melden Bremsen und Fahrwerk, wenn sie gefordert werden, spürt der ,Popometer’ jedes Schlagloch. Doch eine Verwandlung zum Roboter-Maschinenmenschen ist bislang ausgeblieben. Legen wir auch keinen Wert drauf“, sagt Rosenfeld. Schließlich habe man keinen Bezug zu derartigen Verwandlungen. „Er soll nicht die Welt retten, sondern ein Nostalgie-Spaßmobil sein. So wie er ist, ist er ein Schmuckstück. Und das soll auch so bleiben.“ Und wenn Teenager Charlie mit dem Film-Bumblebee vorbeischaut? „Dann haben wir sicherlich die passenden Ersatzteile. Aber nur für Euros bar auf die Hand.“

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