Korschenbroich Hochdruck und Diabetes stressen das Herz

Korschenbroich · Im Herzseminar informieren Experten über Risikofaktoren und ihre Behandlungsmöglichkeiten.

 Herzseminar im Ratssaal (v.l.): Michael Haude, Hubertus Degen, Ruth Wiedner-Runo, Özlem Khandanpour, Beate Kopp, Frank Bernhöft, Torsten Becker.

Herzseminar im Ratssaal (v.l.): Michael Haude, Hubertus Degen, Ruth Wiedner-Runo, Özlem Khandanpour, Beate Kopp, Frank Bernhöft, Torsten Becker.

Foto: Ilg

Unser Herz erledigt jeden Tag einen harten Job, 7000 Liter Blut werden durch den Körper gepumpt. Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes und erhöhte Cholesterinwerte bringen das Herz in Bedrängnis, müssen möglichst früh behandelt werden. Über die Möglichkeiten informierten Ärzte im Herzseminar der Deutschen Herzstiftung und unserer Zeitung in Korschenbroich.

"Herz unter Stress: Bluthochdruck - Diabetes - Cholesterin", so war das Seminar betitelt. Die medizinischen Zusammenhänge für den Laien verständlich darstellen, das war die Herausforderung, die die Mediziner des Neusser Lukaskrankenhauses und ein niedergelassener Kardiologe im voll besetzten Ratssaal meisterten. Moderatorin Ruth Wiedner-Runo konnte zum zehnten Geburtstag der Herzwoche im Rhein-Kreis gratulieren. Rund 90 interessierte Zuhörer waren gekommen. Professor Michael Haude, Chefarzt im Lukaskrankenhaus, stellte die Stiftung vor: "Unser Ziel ist die Information, Vorbeugung und die Förderung der Forschung." Als größte Patientenorganisation für Herz-Kreislauferkrankungen stehen die Experten ehrenamtlich als Ansprechpartner für Patienten zur Verfügung.

In einem ersten Fachvortrag klärte Dr. Torsten Becker, Leitender Arzt im "Lukas", über die Gefahren für das Herz durch Bluthochdruck, Diabetes und Fettstoffwechselstörung auf. Unbehandelt können sie unmittelbar lebensbedrohliche Folgen mit sich bringen. Die Arteriosklerose, also die Verengung der Blutgefäße durch Ablagerungen, bewirkt, dass das Blut nicht mehr ungehindert fließen kann. Das bedingt einen hohen Blutdruck. Neben der Behandlung mit Medikamenten gibt es auch einiges, was der Betroffene selbst in der Hand hat. Auch wenn es manchmal schwer fällt: Verzicht auf Zigaretten, übermäßigen Alkoholkonsum, Bewegung und eine Gewichtsabnahme beeinflussen den Blutdruck messbar. Früh erkannt, können die Folgen wie Schlaganfall, Nieren- und Augenschädigungen minimiert werden. Ebenfalls tückisch sind hohe Cholesterinwerte, sie bleiben oft lange unentdeckt. Ein regelmäßiger Check beim Arzt ist daher empfehlenswert. Gefährdet sind auch Diabetiker, sie sollten sich regelmäßig auch auf Herzerkrankungen untersuchen lassen.

Dr. Frank Bernhöft, niedergelassener Internist und Kardiologe, berichtete aus seiner Praxis und appellierte an die Eigenverantwortung der Patienten: "Wir können immer nur beraten." Die Kombination aus einer gesunden Lebensführung und Medikamenten, gepaart mit etwas Geduld, kann die lebensbedrohlichen Folgen dieser "stillen Killer" minimieren. Dr. Hubertus Degen, Leitender Arzt im "Lukas", und seine Kollegin Dr. Özlem Khandanpour zeigten Behandlungsmöglichkeiten auf, wenn die klassischen Therapien nicht zum Erfolg führen.

(NGZ)
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