Herrenshoff Herrenshoff pumpt, die Notgemeinschaft macht weiter

Herrenshoff · Die Freude steht Karl Heinz Häusler nicht gerade ins Gesicht geschrieben. Aber das will nichts heißen. "Das hab' ich von meiner Mutter. Der sah man auch nie an, wenn sie sich gefreut hat", sagt der Herrenshoffer. Aber tief im Inneren ist Häusler sehr zufrieden. Heute Nachmittag unterzeichnen im Rathaus die Stadt Korschenbroich und der Erftverband einen Vertrag, der den Betrieb von Grundwasserpumpen in Herrenshoff und Kleinenbroich für zehn Jahre garantieren soll. Ein Schritt, an dem Häusler und einige Mitstreiter in der Grundwasser-Notgemeinschaft Herrenshoff einen erheblichen Anteil haben. Die Gruppe hat über Jahre hinweg im Dorf für Pumpen im Kampf gegen zu hohe Grundwasserpegel geworben. Und sie hat immer wieder dafür gekämpft, dass genügend Bürger freiwillig Geld geben, damit die Pumpen auch betrieben werden können.

Ein Meilenstein

Der Vertrag, der heute Nachmittag im Rathaus unterschrieben werden soll, ist ein Meilenstein für die Herrenshoffer Grundwasser-Aktivisten. "Jetzt haben wir für zehn Jahre Sicherheit", sagt Häusler. Denn für diese Zeit hat sich im Dorf eine ausreichende Zahl von Bürgern gegenüber der Stadt verpflichtet, regelmäßig Pumpbeiträge zu zahlen. Das Geld braucht Korschenbroich, um den Erftverband zu bezahlen. Der verpflichtet sich in dem heute zu schließenden Vertrag nämlich, die Pumpen für Herrenshoff zehn Jahre zu betreiben. Auch für Kleinenbroich wird diese Vereinbarung getroffen.

Dass die Herrenshoffer vom Pumpkonzept profitieren sollen, hat vielleicht auch mit dem Buch zu tun, das Häuslers Frau dem Gatten schenkte, als er in den Ruhestand ging. "In dem Buch ging's um die Frage: Wie verbringe ich meine Zeit als Rentner?", berichtet der 72-Jährige. Die Hände in den Schoß legen, kam für den gelernten Maschinenbauingenieur nicht infrage – das Grundwasserproblem war eine passende Herausforderung.

Wird die Grundwassernotgemeinschaft Herrenshoff nach Jahren des ständigen Werbens für Pumpbeiträge nun arbeitslos? "Wir haben uns auch schon scherzhaft gefragt: Müssen wir uns jetzt was Neues suchen", erzählt Häusler. Aber die Gruppe ist sich einig, dass es weiter viel zu tun gibt. "Wir wollen kontrollieren, ob das Pump-Modell auch reibungslos funktioniert oder vielleicht hier und da nachjustiert werden muss. Und wir wollen Bindeglied zwischen Erftverband und Bürgern sein", beschreibt Häusler die neue Agenda.

(RP)
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