Analyse Heinz Josef Dick war der Rettungsanker für die CDU

Korschenbroich · Noch bis zum Herbst 2015 bleibt Bürgermeister Heinz Josef Dick im Amt. Danach steht der Korschenbroicher Verwaltungschef nicht mehr zur Verfügung. Er strebt keine vierte Amtszeit an. Die CDU hat jetzt Zeit, einen geeigneten Nachfolger aufzubauen.

Heinz Josef Dick ist gerne Bürgermeister. Aber er ist auch ein Realist. Wenn seine Amtszeit 2015 ausläuft, ist er 65 Jahre alt. Zu alt, wie er findet, um seinen Hut erneut in den Ring zu werfen. "16 Jahre sind genug. Dann müssen Jüngere ran." Der engagierte Verwaltungschef weiß aber auch, dass die Aufgaben für einen Wahlbeamten nicht leichter werden. Die Herausforderungen vor Ort werden ständig mehr, die Mittel hingegen immer weniger. Seine persönliche Entscheidung gilt es zu respektieren. Heinz Josef Dick kneift nicht, er agiert auch in diesem Fall vorausschauend. Der Christdemokrat, der 1999 erstmals zum hauptamtlichen Bürgermeister gewählt wurde, hat sich frühzeitig erklärt. So hat seine Partei ausreichend Zeit, einen geeigneten Nachfolger für ihn aufzubauen.

Der frühere CDU-Fraktionschef hatte 1999 wahrlich keinen einfachen Start. Die Ortsverbände Korschenbroich und Kleinenbroich starteten mit den damaligen Bewerbern Peter Holzenleuchter und Hans Bert Heimanns eine aufwendige Kandidatenfindung mit unrühmlichem Ende. Die Kleinenbroicher Parteimitglieder wollten mit allen Mitteln ihren Kandidaten durchsetzen, zweifelten Holzenleuchters Wahlsieg an und zogen vors Schiedsgericht. Damit wurde die Bürgermeister-Kandidatur für die beiden damaligen CDU-Bewerber unmöglich.

Heinz Josef Dick wurde für seine Partei zum Rettungsanker. Er ließ sich aufstellen und wurde mit einem deutlichen Ergebnis zum Bürgermeister gewählt. Keiner wagte danach mehr, Dick nur als "zweite Wahl" abzutun. Wenn ihn auch der Schatten des ehemaligen Stadtdirektors Willi Esser lange verfolgt hat, fand der frühere Gymnasiallehrer trotz eines holprigen Starts seinen eigenen Weg. Er steht für Einsatzfreude, Kompetenz, Durchsetzungswillen, Bürgernähe und diplomatisches Geschick!

Wenn Dick 2015 den Rückzug antritt, ist seine Handschrift im Stadtbild unverkennbar. Wer künftig in seine Fußstapfen treten will, muss mehr als nur das "richtige Parteibuch" mitbringen. Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Ansgar Heveling hat sicherlich lang mit dem Posten geliebäugelt. Mittlerweile sieht der CDU-Bundestagsabgeordnete seine Zukunft in Berlin. Fraktionschef Marc Venten hätte sicher Interesse, ist aber noch zu blass. Der damalige Junggesellen-Präsident Thomas Siegers hat sich selbst ins Abseits manövriert, indem er Sebastianer-Präsident Schlösser vorzeitig beerben wollte. Auch der frühere Beigeordnete Rudolf Graaff gehört eher zu den Leisetretern. Gut, dass der Partei noch ausreichend Zeit bleibt für die Kandidaten-Findung!

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort