Korschenbroich Haushalt: Grüne stimmen mit CDU/SPD

Korschenbroich · Mit den Stimmen von CDU/SPD und Grünen wurde gestern Abend der Haushalt 2016 verabschiedet. "Wir wollen damit ein Signal an die neue Verwaltungsspitze geben", betonte Wolfgang Houben. Die restliche Opposition stimmte mit Nein.

 Anerkennung gab's gestern im Stadtrat für das Flüchtlingsmanagement der Stadt: Verwaltung und Ehrenamtler - wie hier bei der Tafel - wurden gelobt.

Anerkennung gab's gestern im Stadtrat für das Flüchtlingsmanagement der Stadt: Verwaltung und Ehrenamtler - wie hier bei der Tafel - wurden gelobt.

Foto: Ilg

Erwartungsgemäß lang waren die Haushaltsreden gestern Abend im Stadtrat. Aber langweilig wurde es nicht - spätestens als Grünen-Chef Wolfgang Houben ans Rednerpult trat, hörte jeder genau hin. Bereits bei den Haushaltsberatungen im Hauptausschuss ließ Houben anklingen: "Kann sein, dass wir dem städtischen Haushalt 2016 zustimmen." Mit dem Hinweis blieb der Paukenschlag aus, dennoch merkte Houben aus Oppositionssicht an: "Das kommt Ihnen sicher ein wenig seltsam vor."

Dass die Grünen längst nicht mit allem einverstanden sind, was sich im Rat und im Rathaus abspielt, das machte Houben gestern sehr deutlich. Kritik gab's für alle Fraktionen: Während er Zentrum und Ulli als "völlig blass" und die FDP als "schnarch-liberal" einstufte, machte Houben die Aktive zur "Inaktive" und suchte vergeblich das Profil der SPD und nicht zuletzt das der CDU. Was den Grünen aber gut gefallen hat, ist die umsichtige, parteiübergreifende Zusammenarbeit in der Flüchtlingsfrage. In der Hoffnung auf Fortsetzung betonte er: "Die Verwaltung leistet hier Hervorragendes."

Für Thomas Siegers war es als CDU-Fraktionsvorsitzender die erste Haushaltsrede - klassisch verfasst mit den Daten, die für einen städtischen Haushalt wichtig sind. Auch er räumte der Flüchtlingsproblematik breiten Raum ein. "Die Bewältigung des hohen Unterbringungsbedarfs durch die Stadt und die enorme Hilfsbereitschaft in der Bürgerschaft zeigt, wie sehr man mit Herausforderungen wachsen kann", erklärte Siegers anerkennend. Trotz eines Fehlbedarfs von 2,04 Millionen Euro zählte SPD-Chef Paul Jahny die positiven Punkte im Etat auf: sozialer Wohnungsbau, neue Wohncontainer, ein geplantes Gerätehaus für Kleinenbroich sowie die Sanierung von Straßen und Spielplätzen. Mit Blick auf eine mögliche Anhebung der Kreisumlage sparte Jahny nicht an Kritik: "Das wären für uns 1,5 Millionen Euro Mehraufwand. Damit gefährdet der Rhein-Kreis das Konsolidierungsziel."

(NGZ)
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