Korschenbroich Hauptausschuss: Feuerwehr Pesch soll an den Friedhof ziehen

Korschenbroich · Die 21 Mitglieder starke Löschgruppe Pesch soll die ehemalige Dorfschmiede verlassen und in einen Neubau an der Straße "Am Taubenschlag" ziehen. Das entschieden die Mitglieder des Hauptausschusses nach eingehender Diskussion, denn der Standort direkt am Friedhof ist durchaus umstritten. Am Ende gab es allerdings nur vier Gegenstimmen, auch eine von den Bündnisgrünen geforderte Vertagung der Sache lehnten die Mitglieder des Ausschusses ab. Nun soll der Flächennutzungsplan für das Areal geändert und ein Bebauungsplan erstellt werden - "grünes Licht" für den Neubau gibt es damit allerdings noch nicht endgültig, denn: Auch die Untere Naturschutzbehörde des Kreises muss den Neubau absegnen, weil es sich um ein geschütztes Gebiet handelt.

Im Mittelpunkt der Diskussionen im Ausschuss stand die grundsätzliche Frage, ob ein Neubau für die Feuerwehr Pesch überhaupt notwendig ist. Teilweise sind sich auch die Mitglieder der einzelnen Fraktionen untereinander uneinig, etwa bei der SPD: Peter-Josef Fels etwa regte an, die Löschgruppe in die neuen Räume des Löschzuges Kleinenbroich zu integrieren. Sein Fraktionskollege Albert Richter hingegen hält das für Unsinn. Er mahnte "Achtung vor dem Ehrenamt" an. CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Siegers betonte die Notwendigkeit einer eigenständigen Löschgruppe in Pesch auch vor dem Hintergrund einzuhaltender Hilfsfristen bei Einsätzen: "Wir sehen keinen Spielraum." Beigeordneter Thomas Dückers sagte, dass die Situation für die Feuerwehrleute im jetzigen Gerätehaus nicht mehr hinnehmbar sei. Das Haus ist auf dem Stand der 70er Jahre und viel zu eng. Für den Standort am Friedhof sprechen aus Sicht der Verwaltung mehrere Faktoren: Das Areal ist groß genug für die mit 1645 Quadratmetern angesetzte Feuerwehr-Fläche, es ist zentral gelegen, gut erreichbar und gegebenenfalls erweiterbar.

Die meisten Kommunalpolitiker schlossen sich der Einschätzung der Verwaltung an. Hanne Wolf-Kluthausen von der FDP begründete ihr "Nein" für den Friedhof-Standort damit, dass sie den ebenfalls in die Abwägung mit einbezogenen Standort neben der Pescher Kapelle für geeigneter hält - und Jochen Andretzky von den Grünen gab Probleme bei der Anfahrt durch das Wohngebiet "Am Taubenschlag" zu bedenken. Dies könne die Verkehrssituation verschärfen. Bürgermeister Marc Venten zog einen Vergleich mit dem Gerätehaus im Ortsteil Herrenshoff heran, das ebenfalls in einem Wohngebiet liegt: "Dort hat es bisher keine Probleme gegeben." Auch im Einsatzfall seien die Feuerwehrleute bei der Anfahrt zum Gerätehaus mit ihrem Privatwagen verpflichtet, sich an die Verkehrsregeln zu halten. Für die Mitglieder der Einheit Pesch, die die Sitzung verfolgten, zählt indes vor allem eines: Sie wollen endlich in ein zeitgemäßes Gerätehaus ziehen.

(cka)
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