Korschenbroich Hallensprecher geht: Ein letztes Mal "Alle Hände für den TVK!"

Korschenbroich · Nach acht Jahren ist heute Schluss: Mit dem letzten Heimspiel der Saison beendet Sebastian Raab seine Arbeit als Hallensprecher beim TV Korschenbroich. Beim Spiel gegen die Handballer der Ahlener SG heißt es heute ein letztes Mal: "Alle Hände für den TVK!" Mit diesem Ruf brachte er die Fans bei rund 150 Spielen in Stimmung. Jetzt stellt er sich beruflich neuen Herausforderungen - und muss in der Heimat kürzer treten. "Die Arbeit als Hallensprecher hat mir großen Spaß gemacht. Es wird komisch sein, die Spiele künftig von der Tribüne aus zu verfolgen, ganz ohne Mikrofon", sagt Raab.

 Sebastian Raab hört heute als Hallensprecher des TV Korschenbroich auf. Er hat den Job acht Jahre gemacht.

Sebastian Raab hört heute als Hallensprecher des TV Korschenbroich auf. Er hat den Job acht Jahre gemacht.

Foto: TVK

Sein Ziel war es immer, über die Spiele und den Verlauf zu informieren. Und: Die Stimmung bei den Partien hochzuhalten. "Das war eine Herzensangelegenheit", sagt der 31-Jährige, der Fangesänge anstimmte und die Erfolge vermeldete. Um keine Fehler zu machen, verlangte der Spielverlauf seine volle Konzentration. "Wenn der TVK am Ball war, durfte mich keiner stören, das musste ich ganz genau verfolgen." Patzer sind ihm nur zwei oder dreimal passiert, da hat er versehentlich einen falschen Torschützen erwähnt. Vereinssprecher Markus Hausdorf lobt: "Sebastian Raab hat immer einen sehr guten Job gemacht." Und Manager Kai Faltin sagt: "Seine Stimme war mit dem TVK eng verbunden."

Welche Spiele Raab besonders in Erinnerung geblieben sind? "Vor allem die Pokalspiele gegen die HSG Düsseldorf und gegen den TSV Hannover-Burgdorf. Gegen den Zweitligisten Düsseldorf haben wir gewinnen können, gegen den Bundesligisten aus Hannover hat nicht viel zu einer Sensation gefehlt", erzählt er. Raab betont: "Für mich war das mehr als ein Job." Dabei hat Raab aus sportlicher Sicht eigentlich gar nicht so viel mit Handball am Hut. "Ich spiele in Liedberg Fußball", sagt er.

Über seine Arbeit für einen Neusser Lokalradiosender war er 2010 an den Verein vermittelt worden. Inzwischen arbeitet Raab in Krefeld - als Radio-Moderator. "Die Arbeit beim Radio hat mir geholfen, im Waldstadion vor den vielen Fans zu sprechen", berichtet er. Bei 17 Heimspielen pro Jahr stimmte er sich mit der Fan-Gruppe ab, die es pflegt, die TVK-Spieler mit Trommel-Klängen anzufeuern. Wer seine Nachfolge antritt, steht noch nicht fest. Raab ist nicht der einzige, der geht: Bei seinem letzten Auftritt verabschiedet er heute auch sieben Spieler sowie Trainer Ronny Rogawska und Manager Kai Faltin.

(cka)
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