Korschenbroich Glehner laufen für Namibia-Helferin und sammeln Geld für Operation

Korschenbroich · Mehr als 100 Freiwillige - darunter ganze Familien und sogar Fußballmannschaften - liefen am Maifeiertag für die Kinder- und Familienhilfe Namibia. Genauer gesagt: für Sylvia Beukes. Sie stammt aus Namibia und hat dort den Verein "Children of Promise Ministries" gegründet, dem die Kinder- und Familienhilfe unter der Leitung von Norbert Rothausen aus Glehn nun schon seit neun Jahren angehört. Doch ihre Tätigkeit, Waisenkinder in namibianische Familien einzugliedern und ihnen so ein neues Zuhause sowie die Chance auf eine Berufsausbildung zu bieten, konnte Sylvia Beuten nicht mehr ausführen. Wegen starker Arthrose in beiden Kniegelenken ist sie an den Rollstuhl gefesselt.

 Für Namibia-Helferin Sylvia Beuten und ihr neues Kniegelenk starteten rund 100 Glehner zu einem Spendenlauf.

Für Namibia-Helferin Sylvia Beuten und ihr neues Kniegelenk starteten rund 100 Glehner zu einem Spendenlauf.

Foto: linda hammer

Die Kosten für die Operationen an beiden Knien kann Beuten nicht selbst tragen - die Kinder- und Familienhilfe hat sich in Kooperation mit dem Sportverein (SV) Glehn der Sache angenommen und jetzt einen Sechs-Kilometer-Spendenlauf veranstaltet. Ein Knie konnte bereits im März durch einen Aufruf in Glehner Vereinen sowie auf Facebook operiert werden, die restlichen 7000 Euro Materialkosten fürs zweite Gelenk sollten jetzt durch den Spendenlauf zusammenkommen. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir den Betrag erreichen", sagt Anja Melz, zweite Vorsitzende der Kinder- und Familienhilfe Namibia mit Sitz in Glehn.

Einer der über 100 Läufer habe sogar 600 Euro zusammengetragen, ein weiterer habe mehr als 30 Sponsoren auf der Liste gehabt. "Aufgrund des Maifeiertags hatten wir auch die ein oder andere lustige Gruppierung, die zum Spendenlauf an den Start gegangen ist", berichtet die 38-Jährige. So seien etwa die "Alten Herren" des SV Glehn morgens in Hawaii-Ketten und mit einem Bollerwagen im Schlepptau losgejoggt, in dem es sich ein Sportler verkleidet als Udo Lindenberg bequem machte. "Der sah dem Original verblüffend ähnlich - und die Freude am Spendenlauf war groß. Auch, wenn es eigentlich ein ernstes Thema ist", erzählt Anja Melz. An drei Posten mussten die Läufer ihre Strecke abstempeln lassen. Privatleute und Firmen spendeten Geldbeträge pro gelaufenen Kilometer.

(cka)
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