Schützenverein Glehn Spender für krebskranken Schützen gesucht

Der Schützenverein Glehn ruft zu einer Typisierungsaktion auf. Mitglied Reiner Stappen leidet an einer aggressiven Leukämieform.

Ein gemeinsamer Familienurlaub und eine Motorradtour hatte Reiner Stappen in diesem Jahr geplant. Eine aggressive Form von Blutkrebs machte alle seine Pläne zunichte, eine Stammzellen-Transplantation ist jetzt seine letzte Rettung. Der Schützenverein Glehn zögerte nicht lange und stellte die Typisierungsaktion „Hilfe für Reiner“ für seinen Schützenbruder auf die Beine. Am 25. August werden mehr als 170 Personen im Glehner Feuerwehrgerätehaus erwartet.

 Vorstandsmitglieder des Schützenvereins gemeinsam mit Hille Stappen und Christian Wehrheid von der DKMS (Mitte) bei der Organisation.

Vorstandsmitglieder des Schützenvereins gemeinsam mit Hille Stappen und Christian Wehrheid von der DKMS (Mitte) bei der Organisation.

Foto: RP/Stappen

„Helft mir, helft anderen“, mit diesen Worten richtet sich der dreifache Familienvater an die Öffentlichkeit. Seine Kinder aufwachsen sehen – einer seiner größten Wünsche. Den möchte ihm der Schützenverein Glehn erfüllen. „Bei einem gemeinsamen Friseurbesuch berichtete mir Reiners Frau, wie es um ihn steht“, sagt Kristina Biermann. Sie selbst ist mit dem 55-Jährigen verwandt, ihr Mann Markus Biermann ist Vorstandsmitglied des Schützenvereins. Stappen gehört dem Grenadierzug „Et Kleeblättche“ an. „Wir hoffen, das bringt ihm Glück“, sagt Biermann. In einem gemeinsamen Gespräch mit weiteren Vorstandsmitgliedern war schnell klar: Dem Schützenbruder muss geholfen werden.

 Reiner Stappen mit seinen drei Kindern und Ehefrau Hille.

Reiner Stappen mit seinen drei Kindern und Ehefrau Hille.

Foto: RP/Stappen

Eine Facebook-Gruppe macht auf die Aktion aufmerksam, 171 Menschen haben die Teilnahme bestätigt, 143 sind interessiert. Die Feuerwehr stellt ihre Räume zur Verfügung, auch die Deutsche Knochenmark-Spenderdatei (DKMS) ist mit im Boot. „Das Portal ist explodiert. Es gab so viele positive Rückmeldungen“, sagt Kristina Biermann. „Das zeigt, dass es nicht nur für uns eine Herzensangelegenheit ist, sondern für ganz viele Menschen.“

Eine so große Veranstaltung braucht auch eine gute Organisation, denn allein 26 Personen werden für die Organisation der Typisierung benötigt. „Wir haben unser Helferteam in Gruppen aufgeteilt“, sagt Biermann. Team Catering und Team Helfer zählen dazu. Die gelernte Eventmanagerin kümmert sich um Social Media und Presse. Viel Unterstützung bekommt die Aktion auch sonst aus dem Ort. „Kuchen wird aus der Gemeinde gespendet, Würstchen gibt es von Metzger Udo Erkes und Kaffee stellt uns das Kaffeeerlebnis Glehn zur Verfügung“, sagt Biermann. Für einen Eiswagen suche der Verein noch nach einer Finanzierungsmöglichkeit.

„Die Typisierung dauert nur ein paar Minuten. Das gute Gefühl, jemanden vor dem sicheren Tod gerettet zu haben, bleibt ein Leben lang“, sagt Reiner Stappen. Und das stimmt: „Bei der ersten Registrierung muss man eine Einverständniserklärung ausfüllen und bekommt dann mit drei Wattestäbchen die Stammzellen entnommen“, sagt Silvia Marcello von der DKMS. Die werden an der Backeninnenseite gerieben. Danach werden die Stäbchen ins Labor geschickt, nach ein paar Wochen erhält man eine Spenderkarte. „Dann ist man weltweit registriert.“ Da es so selten vorkomme, dass jemand die gleiche Gewebestruktur besitze, sei es um so wichtiger sich testen zu lassen. „Die Zellen müssen sich in dem Körper heimisch fühlen“, sagt Marcello.

Am 25. August haben alle potenziellen Stammzellenspender die Möglichkeit, sich zwischen 11 und 15 Uhr bei der Freiwilligen Feuerwehr in Korschenbroich, Dieselstraße 1, typisieren zu lassen. „Echte Fründe ston zesamme ist das Lied, was mir da immer einfällt“, sagt Biermann.

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