Korschenbroich "Givebox" ist in Kleinenbroich ein Erfolg

Korschenbroich · "Von Kleinenbroichern für Kleinenbroicher": Die Givebox an der Bismarckstraße wird gut angenommen. Nicht nur Krempel, sondern auch Brauchbares stehe ein Jahr nach der Eröffnung immer wieder in den Regalen.

 Oliver Sitt und Kirsten Lübke gehören zu den Initiatoren, die die erste Givebox in Kleinenbroich im März 2013 ins Leben gerufen haben. Sie ziehen eine positive Bilanz, viele brauchbare Gegenstände würden dort abgestellt.

Oliver Sitt und Kirsten Lübke gehören zu den Initiatoren, die die erste Givebox in Kleinenbroich im März 2013 ins Leben gerufen haben. Sie ziehen eine positive Bilanz, viele brauchbare Gegenstände würden dort abgestellt.

Foto: Detlef Ilgner

Auch wenn es nur ein kleines Haushaltsgerät ist: "Wegwerfen kommt für mich nicht in Frage. Das wäre viel zu schade", sagt Hartmut Rauter. Die alte Zitronensaft-Presse ist schließlich noch voll funktionstüchtig - doch in der Küche von Familie Rauter inzwischen überflüssig geworden. "Die Givebox halte ich deshalb für eine gute Idee. Es gibt sicher jemanden, der eine Saftpresse gut gebrauchen kann", meint Rauter und stellt sie ins Regal der Kleinenbroicher Givebox an der Bismarckstraße. Ein Jahr nach Eröffnung eben dieser Givebox ziehen die Organisatoren eine positive Bilanz.

Nicht nur Haushaltsgeräte landen in der Givebox an der Bismarckstraße, die vor rund einem Jahr dort aufgestellt wurde. "Die Liste der Dinge, die hier abgestellt werden, ist lang", sagen die Mitglieder der Initiative "41352 - einfach besser" um Kirsten Lübke und Oliver Sitt. Sogar ein Rasenmäher, ein Holzschlitten oder ein intaktes Teleskop hätten schon in der Givebox gestanden.

Das Holzhäuschen in den Farben eines typisch-schwedischen Landhauses wird von vielen Menschen genutzt. Immer wieder steuern Bürger - darunter viele Kinder - die Box an, um zu schauen, was es dort gibt: "Dabei sind Dinge von Kleinenbroichern für Kleinenbroicher. Jeder kann dort etwas hineinstellen, jeder kann sich dort etwas herausnehmen", sagt Oliver Sitt. Nicht jeder, der etwas herausnimmt, muss auch wieder etwas Neues hineinstellen. "Ich selbst bin auch schon fündig geworden: Ich war immer schon auf der Suche nach einer Getreidemühle, habe aber über Jahre hinweg die Kosten dafür gescheut", schildert Kirsten Lübke. Eines Tages habe sie in der Givebox eine originalverpackte Getreidemühle gefunden - "sogar ein Kassenbon aus den 90er Jahren lag bei", erzählt die Kleinenbroicherin.

Auf dem Herbstmarkt 2012 hatten die Initiatoren ihre Idee vorgestellt und Gelder für die Umsetzung gesammelt - der Dachdecker Lutz Flemmig hatte das Häuschen eigens zusammengezimmert. Doch erst nach langen Diskussionen mit der Stadtverwaltung konnte die Givebox in Betreib genommen werden: "Es galt damals, etwa versicherungstechnische Fragen zu beantworten", erinnert sich Kirsten Lübke. Heute ist die Stadt Korschenbroich offizieller Besitzer des Holzhäuschens, das auf öffentlichem Grund steht. Ein Auge auf die Givebox hat Iris Flemmig, die direkt daneben ein Geschäft betreibt. "Abgesehen von ein paar Schmierereien im Innenraum hat es Vandalismus zum Glück bis jetzt nicht gegeben", berichtet Flemmig.

Problematisch sei lediglich die Unordnung, die hin und wieder zwischen den Regalen herrsche: "Wir bitten besonders diejenigen, die sich etwas herausnehmen, kurz Ordnung zu schaffen", sagt Kirsten Lübke. Auch Elektroschrott wie Fernseher ohne Kabel oder andere defekte Artikel hätten nichts in der Givebox zu suchen. "Es sollten Dinge sein, die andere weiter verwenden können", sagt sie.

(NGZ)
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