Korschenbroich GHS nimmt 10. Klasse aus Osterath auf

Korschenbroich · Die GHS Korschenbroich ist die letzte Hauptschule im Rhein-Kreis, an der sich noch Fünftklässler anmelden können. Ab 2016/17 wird die Schule zudem eine 10. Klasse aus Osterath in Obhut nehmen. Dort wird die Hauptschule geschlossen.

 Schulleiter Dieter Roland freut sich auf den Zuwachs aus Osterath. Er glaubt, dass die zusätzliche zehnte Klasse eine Bereicherung für die GHS sein wird.

Schulleiter Dieter Roland freut sich auf den Zuwachs aus Osterath. Er glaubt, dass die zusätzliche zehnte Klasse eine Bereicherung für die GHS sein wird.

Foto: Ilgner

Die deutsche Schullandhaft verändert sich - und die Verlierer dieses Wandels sind die Hauptschulen. Laut Untersuchungen des Statistischen Bundesamtes ging in den vergangenen zehn Jahren die Zahl der Einrichtungen um 37 Prozent zurück. Diese Entwicklung ist auch im Rhein-Kreis spürbar. Die Hauptschule in Meerbusch-Osterath läuft sukzessiv aus. Die letzte zehnte Klasse, die am Ende übrigbleibt, wird im Schuljahr 2016/17 von der GHS Korschenbroich aufgenommen. Schulleiter Dieter Roland freut sich schon auf den Zuwachs: "Das wird eine Bereicherung", sagt er.

Der Wechsel nach Korschenbroich habe für die Hauptschüler aus Osterath viele Vorteile, meint Roland. Weil die Schule größer ist, können die Jugendlichen dort auf unkomplizierte Weise verschiedene Schulabschlüsse erreichen. Je nach Differenzierung steht dann am Ende der normale Hauptschulabschluss oder die Mittlere Reife, die auch den Zugang zum Gymnasium möglich macht. Wie viele Kinder zum Schuljahr 2016/17 wechseln werden, ist derweil noch nicht klar. Sicher ist, dass es nur eine Klasse sein wird. Auf der politischen Ebene war der Umzug übrigens unkompliziert, berichtet Schulleiter Dieter Roland: "Alle Probleme sind schnell aus der Welt geschaffen worden." Doch das Problem, dass immer weniger Schüler zur Hauptschule gehen wollen, bleibt. Dass die Schulform bei Eltern unbeliebt ist, bekommt so auch die GHS zu spüren. Dabei hat die Hauptschule einen ausgezeichneten Ruf in Korschenbroich. Trotz der Möglichkeiten leidet die Schulform jedoch unter ihrem schlechten Image. Schon seit dem vergangenen Schuljahr ist die GHS Korschenbroich die letzte Hauptschule im Rhein-Kreis, die überhaupt noch Fünftklässler aufnimmt. "Aufgrund der freien Schulwahl entscheiden sich viele Eltern eher für das vermeintlich bessere System an Realschule, Gesamtschule oder Gymnasium", glaubt Dieter Roland. "Die Hauptschule ist aber keine Endstation", betont der Schulleiter. "Wir fangen zwar langsamer an, kommen aber zum gleichen Ziel." Rund 50 Prozent wechseln nach dem Abschluss an der GHS Korschenbroich aufs Berufskolleg, aufs Gymnasium oder auf die Gesamtschule. "Wir entlassen jedes Schuljahr Jugendliche mit hervorragenden Zeugnissen an höhere Schulformen", berichtet Dieter Roland.

An der GHS wird außerdem Inklusion groß geschrieben. Im nächsten Schuljahr werden alle Jahrgänge auch von Schülern mit Behinderung besucht. Aber auch hier macht die freie Schulwahl der GHS Korschenbroich einen Strich durch die Rechnung. "In den vergangenen Jahren mussten wir Eltern mit Interesse an der Inklusion absagen, in diesem Schuljahr haben sich viele für andere Schulformen entschieden", so Roland. Einen personellen Wechsel wird das Schuljahr 2016/17 derweil auch mit sich bringen. Dieter Roland geht dann in Pension. Seine Nachfolgerin wird Ulrike Attenberger, die derzeit Schulleiterin der Osterather Hauptschule ist.

(NGZ)
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