Korschenbroich Geld fürs Pumpen fließt zäh

Korschenbroich · Unangenehme Überraschung für die Grundwassernotgemeinschaft Raderbroich: Nicht einmal die Hälfte des nötigen Spendenbetrags für weitere Pumpmaßnahmen ist eingegangen. Die Stadt hat die Aktion gestern verlängert.

Bis gestern Mittag war Birgit Otten-Hoeps sehr optimistisch gewesen. "Ich gehe davon aus, dass wir das wieder zusammenkriegen", sagte die Raderbroicherin — und meinte die 15 000 Euro, welche die Grundwassernotgemeinschaft von Spendern erbittet, um die Grundwasserpumpen weiter betreiben zu können. Was die Stadtverwaltung dann zu melden wusste, war für Otten-Hoeps eine Überraschung der unangenehmen Art. "Es haben sich 37 Spender gemeldet und insgesamt 6685 Euro zugesagt", teilte die Stadtverwaltung mit. "Das ist zu wenig", kommentierte Otten-Hoeps enttäuscht. Und kündigte für die Grundwasser-Notgemeinschaft an: "Da müssen wir dringend etwas tun." Ein neuer Appell dürfte also folgen.

Die Wasser-Sauger helfen

Der erste Aufruf, Geld für den Betrieb der Pumpen im Kampf gegen zu hohe Grundwasserpegel zu geben, hatte in Raderbroich noch großen Anklang gefunden. 64 Spender fanden sich, es kam so viel Geld zusammen, dass wohl ein kleiner Überschuss wie zuvor versprochen nach drei Jahren Pump-Maßnahmen an die Einzahler erstattet werden kann. Auf diese Verwendungsfrist hatte die Notgemeinschaft die Aktion beschränkt. Nun soll eine zweite für frisches Geld sorgen und weitere Pumpmaßnahmen ermöglichen. Dass diese helfen, davon ist Otten-Hoeps überzeugt: "Seitdem die Pumpen laufen, habe ich von keinem mehr gehört, dass er große Probleme gehabt hat."

Der Nutzen der Grundwasserpumpen steht auch für Karl-Heinz Häusler von der Herrenshoffer Notgemeinschaft außer Frage. Auch sie hat jetzt ihre zweite Spenden-Aktion gestartet. Während die Raderbroicher jedoch den Spendenbetrag den einzelnen Gebern überlassen, erbitten die Herrenshoffer jeweils 140 Euro. Sie brauchen etwa 28 000 Euro — und die haben sie dank 204 Spendern im ersten Anlauf auch zusammengekriegt. "Wir wollen diesmal intensiv Werbung machen", sagt Häusler. Nicht nur die gut 200 Menschen, die schon gespendet haben, sollen erneut angesprochen werden, sondern sämtliche Herrenshoffer. Seit gepumpt werde, habe kein Herrenshoffer mehr Wasser im Keller gehabt, sagt Häusler. Darum kann er sich auch für noch umfangreichere Pumpmaßnahmen erwärmen, wie sie ein Modell des Erftverbandes für den Raum Korschenbroich vorsieht.

Spenden bis 20. August

Die Korschenbroicher Stadtverwaltung, die Verpflichtungserklärungen von Spendern entgegennimmt, hat die Annahmefrist für Raderbroicher Spender gestern auf den 20. August verschoben. Eigentlich war schon am 25. Juni Schluss. Auch Herrenshoffer können sich bis 20. August zum Spender erklären.

(RP)
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