Korschenbroich Geistliche Gesänge und Orgelmusik der Romantik

Korschenbroich · Organist Knauer und Bassbariton Bühl in St. Andreas

 Kantor Stefan Emanuel Knauer und Bassbariton Manfred Bühl.

Kantor Stefan Emanuel Knauer und Bassbariton Manfred Bühl.

Foto: ilg

Die Sonnenstrahlen eines herrlichen Maitages drangen verwandelt durch die Kirchenfester von St. Andreas, während Liliengebinde an der Marienstatue mit ihrem Duft das Kirchenschiff erfüllten. Die Szenerie bot den stimmigen Nährboden zum Konzert, mit dem der Freundeskreis für Orgelmusik an St. Andreas den Marienmonat Mai begrüßte. Vorsitzender Ansgar Heveling hieß die Interpreten, Kantor Stefan Emanuel Knauer und Bassbariton Manfred Bühl aus Erkelenz, willkommen.

"Cantate Domino" - Singet dem Herrn - überschrieben Organist und Sänger ihr Konzert in St. Andreas. Sie entfalteten über die Werkauswahl ein inhaltlich und musikalisch stimmig vernetztes Programm im gleichmäßigen Wechsel von Orgelsoli und gesungenem Gebet. Musikalische Bezüge ergaben sich etwa durch den einfühlsam gestalteten Dialog von vollen Klangbildern und stilleren Momenten sowie über Tonartverwandtschaften. Cornelius´ Komposition über Paraphrasen des "Vater unser" fand zum Beispiel das thematische Pendant in Mendelssohn-Bartholdys Sonate VI über den Choral "Vater unser im Himmelreich".

In versiert entfalteten Darbietungen konzentrierten sich die Kirchenmusiker auf Kompositionen der Romantik, mit Schwerpunkt auf Werken von Felix Mendelssohn-Bartholdy und Josef Gabriel Rheinberger. Zu Dvoráks Biblischem Lied "Singet ein neues Lied und singt dem Herrn" gestalteten sie einen frohen und auffordernden Einstieg, der im leuchtenden Schlussakkord mündete. Behutsam damit kontrastiert, luden sanfte Momente des Zyklus ein zum Innehalten. Bühl überzeugte mit kraftvoller Stimme, klarer Artikulation und warmem Timbre. Knauer bot versierte Begleitung. Zu den Orgelsoli entfaltete er ausdrucksvoll die Palette von feierlichem Ernst bis zum kraftvoll bewegten Spiel. Im solistischen Auftritt verlieh der Organist Rheinbergers "Abendfrieden" über die fein differenzierte Dynamik ein sanftes Leuchten. Gemeinsam verabschiedeten sich Manfred Bühl und Stefan Emanuel Knauer zum "Nachtgebet" aus Rheinbergers "Sechs religiösen Gesängen". Rheinberger hatte in dieses Lied kompositorische Bezüge zum Orgelstück "Abendfrieden" eingebunden. So wahrten die Interpreten das im Programm fein austarierte Gefüge bis zuletzt und verzichteten auf eine Zugabe.

(NGZ)
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