Korschenbroich Fußfall in Liedberg durch Lkw zerstört?

Korschenbroich · Am Freitagnachmittag fanden Mitglieder des Heimatvereins das Denkmal gegenüber des Sandbauernhofs in Trümmern vor. Sie vermuten ein schweres Fahrzeug als Verursacher. Der entstandene Schaden beläuft sich auf rund 8.000 Euro.

 Der Fußfall an der Ecke An der Tränke/ Dahlacker wurde schwer beschädigt. Der Heimatverein vermutet einen Lkw als Verursacher.

Der Fußfall an der Ecke An der Tränke/ Dahlacker wurde schwer beschädigt. Der Heimatverein vermutet einen Lkw als Verursacher.

Foto: Heimatverein

Es ist ein Bild, das Ralf Frommen traurig und wütend zugleich stimmt. Am Freitagnachmittag fand der Geschäftsführer des Liedberger Heimatvereins den Fußfall an der Ecke An der Tränke/ Dahlacker völlig zerstört vor. Das Denkmal liegt in Trümmern und ist in seine Einzelteile zerbrochen. Schwere Steinklötze stapeln sich unförmig übereinander, einige große Splitter liegen auf dem Kopfsteinpflaster. "Wir vermuten, dass ein Lkw gegen den Fußfall gefahren ist. Deshalb haben wir Anzeige wegen Unfallflucht erstattet", sagt Ralf Frommen. Nachdem nach dem ersten Schrecken nicht feststand, ob ein Wiederaufbau überhaupt möglich sein wird, hat der Heimatverein Kontakt zu einem Steinmetz aufgenommen. "Wir sind glücklich, dass er signalisieren konnte, dass der Fußfall wieder aufgebaut werden kann", sagt Frommen. Der entstandene Schaden belaufe sich auf rund 8.000 Euro.

Entstanden ist das Denkmal im frühen 18. Jahrhundert. In den vergangenen Jahren hatte es sich der Heimatverein Liedberg zur Aufgabe gemacht, diesen und die anderen Fußfälle im Ort zu restaurieren. Finanziert wurde dieses Projekt unter anderem aus dem Erlös des Weihnachtsmarktes. Zudem engagierten sich Ehrenamtler für die Finanzierung. "Vor zwei Jahren wurden die Arbeiten am Denkmal abgeschlossen. Im vergangenen Jahr haben wir das Umfeld gestaltet", erzählt Frommen. Dass die Arbeit mit Blick auf den Schaden umsonst war, ist besonders ärgerlich.

"Passiert ist der Unfall am Freitag zwischen 14.45 Uhr und 15 Uhr", ist sich Ralf Frommen sicher. Um 14.45 Uhr sei das Denkmal noch intakt gesehen worden. Kurz nach 15 Uhr lag es in Trümmern. Dass es ein Lkw gewesen sein muss, der dagegen stieß, macht der Heimatverein an einer Aussage des Steinmetzes fest. "Die Stoßstelle ist ganz oben an dem Denkmal entstanden. Es muss also ein sehr hohes Fahrzeug gewesen sein. Weil des Fußfall rund 1,5 Tonnen wiegt, muss auch etwas Schweres dagegen gestoßen sein", vermutet Frommen. Und es gibt noch etwas, das dafür spricht. Der Fußfall an der Ecke An der Tränke/ Dahlacker liegt schon das dritte Mal in Trümmern. 2013 fuhr ein Auto dagegen und beschädigte Steine. Zwei Jahre zuvor war es ein Müllwagen, der für die Beschädigungen verantwortlich war.

Nach dem ersten Unfall steckte man 6.000 Euro in die Sanierung, nach dem zweiten Unfall über 5.000 Euro. Weil der Heimatverein solch hohe Kosten auf Dauer nicht tragen kann, denkt man nun darüber nach, die Restaurierung der übrigen Fußfälle erst einmal nach hinten zu stellen und sich zunächst um den aktuelle Schaden zu kümmern. "Wir hoffen natürlich, dass der Verursacher gefunden wird oder eine Versicherung dafür aufkommt. Das Denkmal steht nämlich auf einem Gelände, das der Stadt gehört. Mit der Unteren Denkmalbehörde haben wir schon Kontakt aufgenommen. Dort möchte man sich einmal erkundigen, wie man uns unterstützen kann", sagt Ralf Frommen. Die Stadt hat Bekanntwerden des Schadens am Fußfall ebenfalls Anzeige erstattet. Wer die Sanierung bezahlt, sei derzeit völlig offen.

(NGZ)
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