Korschenbroich Flutlichter sorgen für Ärger

Korschenbroich · Die Sportfreunde Neersbroich haben eine Flutlichtanlage installiert, dabei aber Vorgaben der Landschaftsbehörde nicht eingehalten. Die will nun den Betrieb nicht länger erlauben. Sie fordert spezielle Lampen. Kosten: 30 000 Euro.

Neersbroich Flutlichter erregen die Aufmerksamkeit von Nachtfaltern. Aber nicht nur die nachtaktiven Motten fühlen sich angezogen von den grellen Leuchten, auch in tagaktiven Landschaftsbehörden ist das Interesse daran bisweilen groß. So sorgt die Beleuchtungsanlage auf dem Gelände der Sportfreunde Neersbroich für irritierte Gemüter – in der Kreisbehörde, bei der Stadt Korschenbroich und nicht zuletzt bei den Sportfreunden.

Genehmigung war befristet

2002 genehmigte die Untere Landschaftsbehörde den Bau einer Flutlichtanlage auf einem Nebenplatz der Sportanlage. Das Gelände auf dem sich das Fußballfeld befindet, liegt im Landschaftsschutzgebiet. Deswegen waren Bedingungen an die auf fünf Jahre befristete Genehmigung gekoppelt: Es sollten Natriumdampflampen installiert werden, da diese von Nachtfaltern gemieden werden. Peter Baukloh, Präsident der Sportfreunde, sagt, er sei über die Bedingungen nicht informiert gewesen und "hätte dem auch nicht zugestimmt". Die Angelegenheit habe nicht zu seinem Aufgabengebiet im Vorstand gehört.

2004 wurde mit dem Bau der Flutlichtmasten begonnen. 2005 nahm der Verein die Anlage in Betrieb. Die Kosten von 50000 Euro teilten sich die Sportfreunde Neersbroich und die Stadt. 2004 riet Bürgermeister Heinz-Josef Dick dem Verein: "Achten Sie bitte mit darauf, dass im Jahre 2006 die Genehmigung der Unteren Landschaftsbehörde verlängert werden muss." Das ist offenbar nicht geschehen. Und auch die geforderten speziellen Natriumdampflampen wurden nicht installiert, sondern andere Leuchten. 2007 verstrich. 2008 verstrich.

Anfang dieses Jahres flog dann der Stadt ein Brief ins Haus, in dem die Landschaftsbehörde mitteilte, dass der Verein die Auflagen nicht erfüllt habe und die Genehmigung für den Betrieb der Anlage nicht verlängert werde, erklärt Hans-Peter Walther vom Sportamt der Stadt. Bürgermeister Heinz Josef Dick leitete das Schreiben an Baukloh weiter.

Wie es in der Sache nun weitergeht, ist momentan ungewiss. Klar ist: Für einen Ausweichplatz sieht die Stadt keine Perspektive, so Walther. 30 000 Euro für Natriumdampflampen kann sie ebenfalls nicht lockermachen. Der Verein ohnehin nicht.

Um Gespräch gebeten

Baukloh hat nach eigenen Angaben bereits vor Ostern um ein Gespräch mit dem zuständigen Umweltdezernenten Karsten Mankowsky gebeten. Bis heute habe er noch keine Antwort erhalten.

(RP)
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