Korschenbroich Feuerwehr beklagt Fehlalarme

Insgesamt 34 falschen Alarmierungen 2009 stehen in diesem Jahr bereits zwölf gegenüber. Die Feuerwehr Korschenbroich drängt auf höhere Gebühren, um eine bessere Wartung der Brandmelder zu erzwingen.

 Unfall auf der Bundesstraße 230 bei Glehn: Nicht nur bei Brandeinsätzen rückt die Feuerwehr Korschenbroich aus. Dreizehn Mal galt es für sie, im zurückliegenden Jahr bei Unfällen — wie hier im Dezember — zu helfen.

Unfall auf der Bundesstraße 230 bei Glehn: Nicht nur bei Brandeinsätzen rückt die Feuerwehr Korschenbroich aus. Dreizehn Mal galt es für sie, im zurückliegenden Jahr bei Unfällen — wie hier im Dezember — zu helfen.

Foto: L. Berns

Korschenbroich Allzu alt ist das Jahr noch nicht, doch bei der Zahl der Fehlalarmierungen weist die Feuerwehr-Statistik nach noch nicht einmal drei Monaten mehr als ein Drittel des Vorjahreswertes aus: Zwölf Mal sind die Florianer 2010 ohne Grund ausgerückt, einmal abgesehen davon, dass ein Feuerwehrmelder Rauch registriert hat, wo keiner war. Die Florianer wünschen sich daher eine deftige Anhebung der Gebühren.

Bei der Jahreshauptversammlung des Löschzugs Korschenbroich in der Gaststätte Schmitten plädierte dessen Chef Thomas Baum jetzt für eine Änderung der Gebührensatzung. Lediglich 1,70 Euro pro Einsatzstunde berechne die Stadt, deutlich zu wenig, meinen die Feuerwehrleute. Thomas Baum nannte Vergleichszahlen: In Kaarst liege der vergleichbare Wert bei 13 Euro, in Jüchen bei 14,58 Euro, während die Stadt Neuss gar eine Pauschale von 179,90 Euro für Fehlalarme fordere.

Auch in Korschenbroich sind die Gebühren schon einmal höher gewesen: Beigeordneter Rudolf Graaff verweist auf ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Münster, wonach als Maßstab für die Berechnung der Gebühr nicht die tatsächlichen Einsatz-, sondern die Bereitschaftsstunden gelten — die mit 4380 deutlich höher liegen und damit die Gebühr deutlich senken. "Wir sind an Recht und Gesetz gebunden", betonte Rudolf Graaff mehrfach. Dazu, ob der nahe liegende Schluss, dass dann die Gebührenhöhe in den anderen Kommunen rechtswidrig sein könnte, mochte er sich nicht äußern. Bei Firmen und Industriebetrieben kommen Fehlalarme besonders häufig vor, betroffen sind aber auch die Seniorenheime und die Niederrhein-Klinik. Nicht umsetzen lassen wird sich der Vorschlag von Günter Thoren, bei Fehlalarmen pauschal mehrere hundert Euro in Rechnung zu stellen. Er würde es darauf ankommen lassen, ob hiergegen geklagt werde. Auf diese Weise würde er es auch darauf anlegen, die betreffende Firma zu "outen".

Hubert Döhmen, der frühere Kreisbrandmeister, regte stattdessen an, intakte und stets korrekt gewartete Brandmeldeanlagen bauordnungsrechtlich zu verankern. Fehlalarme waren allein für den Löschzug Korschenbroich 2009 der zweithäufigste Grund zum Ausrücken: 16 Mal musste "klassisch" Feuer gelöscht werden, 13 Mal galt es bei Unfällen zu helfen, zehn Mal waren Ölspuren zu beseitigen und 14 Mal rückten die Florianer infolge eines Fehlalarms aus.

(NGZ)
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