Korschenbroich Feuerwache Kleinenbroich ist zu klein

Korschenbroich · Der Löschzug hat ein gravierendes Platzproblem: Ohne Ausbau oder Neubau ist die Leistungsfähigkeit dauerhaft gefährdet. Da sich die Feuerwehr auf keinen neuen Standort einigen kann, hat die Stadt das Planungsgeld eingefroren.

 Der Löschzug Kleinenbroich weicht von seinen ursprünglichen Plänen ab: Der aktuelle Standort Hochstraße wird nur noch als Übergang gesehen. Löschzugführer Tim Glanert (Mitte) nennt für einen Neubau drei Standortalternativen.

Der Löschzug Kleinenbroich weicht von seinen ursprünglichen Plänen ab: Der aktuelle Standort Hochstraße wird nur noch als Übergang gesehen. Löschzugführer Tim Glanert (Mitte) nennt für einen Neubau drei Standortalternativen.

Foto: Berns, Lothar

Das Raumproblem der Kleinenbroicher Feuerwehr ist nicht neu. Es hat sich auch - ungeachtet kleiner Umbauarbeiten - nicht entschärft. Im Gegenteil: Seit mehr als sechs Jahren warten die Aktiven auf eine dauerhafte Lösung. Der Löschzug hatte sich immer wider für den aktuellen Standort an der Hochstraße und für einen Anbau auf dem benachbarten Kita-Gelände ausgesprochen. Doch jetzt ist alles anders: Die Aktiven streben einen Neubau an, die Stadt friert zunächst die Planungsgelder ein.

Für Korschenbroichs Bürgermeister Heinz Josef Dick ist das die logische Konsequenz auf die von Löschzugführer Tim Glanert gemachten Standortvorschläge. Glanert hatte dem Verwaltungschef mit Holzkamp, Püllenweg und Matthiasstraße drei mögliche Grundstücke für einen Gerätehaus-Neubau vorgeschlagen. 100 000 Euro stehen für die Planung im städtischen Haushalt 2015. Die Summe ist bereits bewilligt. So lange nicht geklärt ist, wo die künftige Feuerwache in Kleinenbroich stehen wird, will Dick kein Geld für die Planung ausgeben: "Das macht keinen Sinn."

Seine Entscheidung teilte der Bürgermeister zwischenzeitlich auch der Politik mit. Eines ist für ihn damit aber auch klar: Der Zeitplan gerät aus dem Ruder. "Den für 2015 vorgesehenen Baubeginn schaffen wir jetzt nicht mehr", erklärte Dick gegenüber unserer Zeitung. Für die Verzögerung macht Dick die neue Standort-Diskussion der Feuerwehr verantwortlich. Im jüngsten Hauptausschau erklärte er dazu: "Wir müssen neues Bau- und Planungsrecht schaffen." Dicks realistische Prognose: "Der Baubeginn wird sich auf 2016 verschieben." Dies bedauert der Bürgermeister sehr, weiß er doch um die beengte Situation im Kleinenbroicher Feuerwehrhaus: "Dort besteht dringender Handlungsbedarf. Die Wache ist wirklich viel zu klein."

Ein Feuerwehr-Experte, der aktuell den Brandschutzbedarfsplan im Auftrag der Stadt Korschenbroich erstellt, soll nun auch den für Kleinenbroich geeigneten Standort für ein neues Feuerwehr-Gerätehaus ermitteln. "Ende August wissen wir sicher mehr", schätzt Feuerwehr-Chef Frank Baum die aktuelle Situation ein. Baum geht davon aus, dass mit Genehmigung des Brandschutzbedarfsplanes die 100 000 Euro wieder zur Verfügung stehen werden.

"Wir wollen einen zukunftsfähigen Neubau mit mindestens sechs Toren", fasst Löschzugführer Tim Glanert die Entscheidung seiner Kameraden zusammen. Und in einem Schreiben an Bürgermeister Dick heißt es: "Uns ist durchaus bewusst, dass sich unsere Ausrückzeiten verschlechtern werden. Wir sind aber der Meinung, dass die Vorteile eines adäquaten Gerätehauses an einem anderen Standort überwiegen und trotzdem die Schlagfähigkeit der Einheit erhalten bleibt." Welcher Standort ihm am liebsten sei, wurde von Glanert nicht ausgesprochen: "Der Experte soll ohne meine Aussagen neutral entscheiden können."

(rp)
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