Korschenbroich Experten beraten über Verkehrsprobleme

Korschenbroich · An einigen Straßen im Stadtgebiet gibt es Schwierigkeiten. Fachleute haben jetzt zehn Stellen genauer unter die Lupe genommen. Gutachter sollen nun etwa prüfen, ob die Stadt "An der Sandkuhle" einen Zebrastreifen einrichten kann.

 Kurz vor dem Matthias-Hoeren-Platz/"An der Sandkuhle" queren häufig Fußgänger die Straße - darunter Eltern, die ihre Kinder morgens in die Kita bringen. Viele wünschen sich einen Zebrastreifen.

Kurz vor dem Matthias-Hoeren-Platz/"An der Sandkuhle" queren häufig Fußgänger die Straße - darunter Eltern, die ihre Kinder morgens in die Kita bringen. Viele wünschen sich einen Zebrastreifen.

Foto: cka

Eine Gruppe von 20 Verkehrsexperten hat sich jetzt auf eine Stadtrundfahrt der besonderen Art begeben: Mit einem eigens für die sogenannte Verkehrsschau bestellten Linienbus fuhren deren Teilnehmer zehn Orte in Korschenbroich und Kleinenbroich der Reihe nach ab, die als Problempunkte im Straßenverkehr gelten. Mit dabei: Fachleute von der Stadt- und der Kreisverwaltung, aus den Ratsfraktionen, von der Polizei, dem ADAC und dem Busunternehmen sowie der Behindertenbeauftragte der Stadt.

Korschenbroich: Experten beraten über Verkehrsprobleme
Foto: Kandzorra Christian

"Wir haben im Vorfeld eine Art Fahrplan erstellt, der die Problempunkte beinhaltet, die uns zum Beispiel von den Politikern genannt worden sind. Wir haben uns einige dieser Punkte direkt vor Ort angesehen, um uns einen Eindruck zu verschaffen und so geeignete Lösungen für die Probleme zu finden", berichtet der Technische Beigeordnete Georg Onkelbach von der Verkehrsschau, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, wohl aber vielerorts für neugierige Blicke gesorgt haben dürfte.

An einigen Stellen hat die Expertenrunde viel Zeit verbracht - so etwa "An der Sandkuhle", von der die Straße "Am Kuhlenhof" als Einbahnstraße abgeht. Das Problem: Immer wieder queren dort Fußgänger die stark befahrene Haupt-Durchgangsstraße, ohne den nahegelegenen Zebrastreifen auf Höhe der Willi-Hannen-Straße oder die Fußgängerampel an der Kreuzung Rheydter Straße zu nutzen. Deshalb wurden in der Vergangenheit immer wieder Rufe nach einem zusätzlichen Zebrastreifen "An der Sandkuhle" laut - nämlich zwischen der ersten Zufahrt zum Einkaufszentrum am Matthias-Hoeren-Platz und dem Parkplatz an der Polizeiwache.

Beigeordneter Georg Onkelbach zeigt sich skeptisch: "Die Fahrer, die an der Ein- und Ausfahrt den Matthias-Hoeren-Platz verlassen und sich in den Verkehr ,An der Sandkuhle' einordnen müssen, kommen in eine Stresssituation - spätestens dann, wenn sie fahren müssen, weil sie einem anderen Fahrzeug, das dort einbiegen möchte, Platz machen müssen. Ein zusätzlicher Zebrastreifen könnte die Situation verschärfen."

Trotzdem sagte Georg Onkelbach den Teilnehmern der Verkehrsschau zu, diese Stelle von Sicherheitsingenieuren begutachten zu lassen. "Ich weiß, dass es sich um einen Punkt handelt, an dem viele Fußgänger die Straße überqueren", betonte Onkelbach auch mit Blick auf die nahegelegene Kita am Jane-Addams-Weg. Bei Heinrich Kolvenbach (CDU) stößt die Entscheidung auf Verständnis: "Wichtig ist, dass es keine Schnellschüsse gibt, die hinterher neue Probleme bringen. Die Sicherheit muss im Vordergrund stehen."

Wie Wolfgang Houben (Grüne) und Barbara Romann (SPD) berichten, sollen die Diskussionen bei der Verkehrsschau sehr sachlich verlaufen sein. "Es hat keinen Streit gegeben", sagt Wolfgang Houben. Barbara Romann erzählt: "Die Gespräche verliefen über alle Parteien hinweg sehr konstruktiv." Wie die SPD-Politikerin erklärt, seien für viele markante Punkte einfache Lösungen wie etwa Piktogramme, die jetzt auf den Asphalt gebracht werden sollen, gefunden worden. Denn anders als beim Beispiel Matthias-Hoeren-Platz ging es bei den meisten Problempunkten um den ruhenden Verkehr, also um Behinderungen durch parkende Autos.

So ist es auch an dem Punkt, wo die Straße "Hohe Brücke" auf die Hochstraße in Kleinenbroich einmündet. Dort behindern parkende Autos den Verkehr. Das Problem lässt sich aber laut Georg Onkelbach nicht leicht lösen: "Wenn das Parken dort eingeschränkt wird, wird dort auch schneller gefahren. Außerdem wissen die Anwohner dann nicht mehr, wo sie ihre Autos abstellen sollen."

(cka)
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