Korschenbroich Europas Schützen feiern

Korschenbroich · Empfang beim Bürgermeister, Ritterschlag und Kranzniederlegung, Großer Zapfenstreich und Grillfest – die Schützen aus Europa hatten gestern ein straffes Programm. Auch die Korschenbroicher Bürger nahmen regen Anteil an den Festlichkeiten rund um die Herbsttagung.

Tagung der Schützen
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Empfang beim Bürgermeister, Ritterschlag und Kranzniederlegung, Großer Zapfenstreich und Grillfest — die Schützen aus Europa hatten gestern ein straffes Programm. Auch die Korschenbroicher Bürger nahmen regen Anteil an den Festlichkeiten rund um die Herbsttagung.

Zu einem bunten, fröhlichen, aber auch würdevollen Fest wurde der Tag gestern für die zahlreichen europäischen Schützen, die bei der Herbsttagung der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen in die Andreas-Stadt gekommen waren. Großmeister Otto von Habsburg (95) und sein Sohn Karl trugen sich gestern beim Bürgermeister-Empfang in der Sparkasse ins Goldene Buch der Stadt ein. Als Otto von Habsburg, Sohn des letzten österreichischen Kaisers, eine Ansprache an die versammelten Europa-Schützen richtete, stieg seine Stimme zu hoheitlich-festem Tone an. Er unterstrich, wie wichtig der Beitrag der Schützen zur Verteidigung des Rechtsstaates sei und rief ihnen energisch zu: "Das ist der Weg, auf dem es weitergehen muss."

Kleine Gratulantinnen

Zuvor hatte Otto von Habsburg eine Person besonders begrüßt: Vytautas Landsbergis (75), das erste Staatsoberhaupt Litauens nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit 1990. Landsbergis, Mitglied des EU-Parlaments, gehört dem Ritterorden vom Heiligen Sebastianus an. Bundesgeschäftsführer Ralf Heinrichs hatte den Litauer gestern Morgen vom Flughafen Köln-Bonn abgeholt. Beim abendlichen Zapfenstreich wurde Otto von Habsburg dann von zwei ganz besonderen Gästen gratuliert: Fast schüchtern traten zwei kleine Mädchen vor, trauten sich aber auf die Ehrentribüne. Von dort aus verfolgte der Großmeister den Zapfenstreich. Die Mädchengaben ihm die Hand.

Bürgermeister Heinz Josef Dick brachte die kaiserlich-königlichen Hoheiten in seiner Begrüßung zum Lachen. Er erzählte, wie die Schützengemeinschaften in der Stadt ihm eine Bürgermeisterkette stifteten. Die Motivation der Schützen dazu gab Dick mit diesen Worten wieder: "Sie dachten: Der läuft auf Schützenfesten immer so nackt herum, der braucht auch eine Kette."

Bei der Kranzniederlegung am Ehrenfriedhof kamen auch zahlreiche Korschenbroicher, um den toten Schützenbrüdern zu gedenken. Auch Franz Schiffer. Er selbst war viele Jahre lang in der St. Donatus Bruderschaft Pesch 1921 aktiv. "Jetzt kann ich leider nicht mehr mitmarschieren", sagte der 88-Jährige. Dabei war er trotzdem. Genauso wie die Schützen aus Europa, die mit ihren Uniformen, Trachten, Hüten und Zylindern ein wahrlich buntes Bild abgaben.

Damir Fraisberger, Jossip Nowak und Vatroslaw Bekafigo aus Kroatien ließen sich auf das für sie Neue in Korschenbroich ein. "Wir leben eigentlich in einer Weinregion, trinken hier aber Bier — und es schmeckt", sagte Fraisberger.

(RP)
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