Korschenbroich Entspannter Kaufsonntag in Glehn
Korschenbroich · "Die Kunden stehen nicht Schlange wie bei der ,Glehner Nacht', aber ich bin zufrieden": Der Einschätzung von Ellen Domröse, Inhaberin von "Ellen's Schuhladen", dürften viele Geschäftsleute, die sich gestern am zweiten verkaufsoffenen Sonntag in Glehn beteiligt haben, zustimmen.
Verkaufsoffene Sonntage in den Großstädten können ganz schön stressig sein. Davon war in Glehn nichts zu spüren, es ging vergleichsweise entspannt zu. Ute Lingen von der "Buch- und Spielkiste" hatte genügend Muße, um Kunden neue Spiele wie "Speed-Cups" oder "Feuer-Drachen" zu erklären. "Bücher, Spiele, aber auch Schmuck gehen gut", lautet ihre Bilanz. Gleich nebenan, im anderen Teil des früheren Schlecker-Ladens, war Inga Meyer als neues Mitglied im Werbekreis "Glehn aktiv" zufrieden, dass sie ihr Modeoutlet geöffnet hatte: "Es war ein Kommen und Gehen — und es wurde nicht nur geguckt, sondern auch gekauft."
Inga Meyer machte zum ersten Mal mit, Angelika Deuß zum letzten Mal: Ihr "Modestübchen", das sie 33 Jahre führte, war gestern zum letzten Mal geöffnet, es gab Schnäppchen wie Hosen für zehn Euro. Thomas Verhoeven, Apotheker und Vorsitzender, freute sich, dass rund 15 Händler mitmachten — er selbst bediente viele Kunden. Hans Rippers, Inhaber des Rewe-Marktes, hatte sein 20-köpfiges Team im Einsatz - ein Aufwand, der angemessen erschien bei den zahlreichen Kunden wie Magdalene Dirkmann (79).
Sie fuhr mit dem Fahrrad vor, besorgte ein paar Kleinigkeiten, die sie fürs Weihnachtsbacken brauchte und am Samstag vergessen hatte. Macht es Sinn, in Glehn kurz vor dem Weihnachtsfest einen verkaufsoffenen Sonntag zu organisieren? "Warum nicht?", meint die rüstige Seniorin. So dürften viele Glehner gedacht haben — aber nicht nur die: "Es kommen auch Leute von außerhalb", sagte Thoma Verhoeven festgestellt. Kunden, die sonst nicht in Glehn eingekauft hätten und die hoffentlich wiederkommen.
