Korschenbroich Elegante Virtuosität zum Auftakt der Orgelwoche

Korschenbroich · Als hätten die Freunde opulenter Orgelmusik nur darauf gewartet – das Auftaktkonzert zur 36. Internationalen Orgelwoche, die in diesem Jahr wieder mit einem Wettbewerb verbunden ist, verzeichnete einen guten Besuch in der Korschenbroicher Andreas-Kirche.

Als hätten die Freunde opulenter Orgelmusik nur darauf gewartet — das Auftaktkonzert zur 36. Internationalen Orgelwoche, die in diesem Jahr wieder mit einem Wettbewerb verbunden ist, verzeichnete einen guten Besuch in der Korschenbroicher Andreas-Kirche.

Dr. Rita Mielke vom Kirchenvorstand der veranstaltenden Pfarrgemeinde dankte in ihrer Begrüßung der Stadt, dem Freundeskreis für Orgelmusik an St. Andreas, vor allem aber der Sparkassenstiftung Korschenbroich, "ohne deren großzügige Förderung eine solch international beachtete Veranstaltung nicht zu stemmen ist". Kritische Anmerkungen von ihr ließen dann aufhorchen: "Unsere Zeit läuft Gefahr, die große Orgelkultur vergangener Jahrhunderte zu verlieren."

Das hänge eng mit der Entwicklung des Christentums zusammen, und die Frage bleibe, wie junge Menschen für dieses faszinierende Kulturgut "Orgel" zu begeistern seien. Sie sei aber zuversichtlich, denn der seit Mai 2012 als Korschenbroicher GdG-Kantor tätige Martin Sonnen habe "zweifellos die Herausforderungen der Zukunft im Blick".

Martin Sonnen, der in dieser Aufgabe zugleich künstlerischer Leiter der Orgelwoche und Vorsitzender der Wettbewerbsjury ist, bestritt auch mit einem attraktiven Programm das erste Konzert. Das festliche Präludium von Dietrich Buxtehude kontrastierte er in der Fuge mit dem aparten Krummhorn aus dem Rückpositiv der großen Korschenbroicher Orgel. Von seiner abwechslungsreichen Registrierung profitierten auch die Variationen der Partita "Ach, was soll ich Sünder machen" von Johann Sebastian Bach. Äußerst aufschlussreich war die romantische Auseinandersetzung mit dem Namen B-A-C-H, zunächst in einer Fuge von Robert Schumann, und schließlich "Präludium und Fuge" von Franz Liszt, die Martin Sonnen mit eleganter Virtuosität beherrschte. Trotz einer schlaflosen Grippenacht gönnte er dem dankbaren Publikum noch eine Choralimprovisation im charakteristisch bewegten Bolero-Tanz.

(RP/rl)
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