Korschenbroich Ein "Pantoffelheld" als Schützenkönig

Korschenbroich · Detlef Franken sorgte dafür, dass 450 Schützen schwer ins Schwitzen gerieten. Trotzdem wurde bei strahlendem Sonnenschein und mit vielen Gästen ausgelassen gefeiert. Eine schöne Geste kam vom Schützenzug "Mer trekke moet".

 König Detlef Franken vom Jägerzug "Pantoffelhelden" und seine Frau Sandra bei der großen Parade in Kleinenbroich am Sonntag.

König Detlef Franken vom Jägerzug "Pantoffelhelden" und seine Frau Sandra bei der großen Parade in Kleinenbroich am Sonntag.

Foto: Hans-Peter Reichartz

Strahlender Sonnenschein zum Schützenfest-Auftakt, da lachte das Schützen-Herz. Der Festplatz war sehr gut besucht, aber auch im Zelt waren viele Schützen und Gäste, die ausgelassen feierten. König Detlef Franken wischte sich gelegentlich den Schweiß vom Antlitz. Er ist der erste Schützenkönig, der aus dem 1961 gegründeten Jägerzug "Pantoffelhelden" hervorgegangen ist. Und er sollte dafür sorgen, dass die 450 Schützen zum ersten Mal gestern Vormittag schwer ins Schwitzen kamen, als sie ihn von zu Hause abholten: Der König wohnt an der Grenze zu Vorst, eine knappe halbe Stunde Fußmarsch vom Festzelt entfernt.

Katharina Brockers hatte am Samstag einen Kuchen für Präses Marc Zimmermann gebacken, den der auf der Tribüne anschnitt. Der Anlass: sein 47. Geburtstag. Präsident Hans Bert Heimanns konnte aus mehreren Gründen tiefenentspannt sein: Stefan Danners legte ein glänzendes Debüt als General hin, was eigentlich keine große Überraschung war: Immerhin war er satte 25 Jahre lang Adjutant bei seinem Vater Erich, der zum Ehrengeneral ernannt wurde. Überraschend war allerdings, dass sich bereits am Samstag ein Königsbewerber in die Schießliste eingetragen hatte. Was es in diesem Jahr nicht gibt: einen Bruderschaftsprinzen. Man darf gespannt sein, ob es morgen um 14 Uhr einen Bewerber, nicht älter als 26 Jahre, geben wird. Worüber der Präsident froh ist: "Der Aufruf, mit mehr Blumenhörnern zu marschieren, war erfolgreich: Statt zehn Blumenhörner im vergangenen Jahr sind jetzt immerhin schon 15 dabei."

Ein paar Tage alt ist die Datenschutzgrundverordnung, die Auswirkungen hat bis ins Kleinenbroicher Festzelt: Fotografieren ist zwar erlaubt, aber für eine Veröffentlichung müsste theoretisch jeder, der auf dem Bild zu sehen ist, um Erlaubnis gefragt werden. Ihre Erlaubnis hatte Königin Sandra zwar sehr schnell gegeben, als ihr Mann ihr angekündigt hatte, den Königsvogel abzuschießen, aber am Samstag erlaubte er sich einen Scherz, der ihr gar nicht gut gefiel: "Ich will Kaiser von Kleinenbroich werden."

Der König ist übrigens der Sohn des 2012 verstorbenen Theo Franken, der sich viele Jahre lang um die Maien gekümmert hatte und deshalb auch Mai-Thei genannt wurde; außerdem war er Träger des Schulterbandes zum St.-Sebastianus-Ehrenkreuz. "Er wird von oben dafür sorgen, dass wir gutes Wetter haben", ist sich sein Sohn, der König, sicher.

Eine tolle Geste: Weil Achim Schwanke jetzt "Prinz der Prinzen ist", hat sein Schützenzug "Mer trekke moet" ein Silber gestiftet, dass der jeweilige Würdenträger ein Jahr lang tragen darf. Zwei recht hohe Auszeichnungen, die gestern verliehen wurden: Bertel Peiffer und Thomas Bommes wurden mit dem Hohen Bruderschaftsorden ausgezeichnet. Das Silberne Verdienstkreuz ging an Marcus Schmitz, David Richard, Christoph Zoller, Hubert Vossen, Marcel Siegers, Christian Tölchert und Otto Konrad.

(NGZ)
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